„Jetzt kommst Du!“ - Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern
Anlässlich des gestrigen bundesweiten Boys‘Day und Girls‘Day haben auch in diesem Jahr Unternehmen, Einrichtungen, Hochschulen, Forschungszentren und viele andere Institutionen ihre Räume geöffnet und informierten über ein breites Spektrum an Ausbildungsberufen und Studiengängen. Schüler konnten am 25. April 2024 abseits zugeschriebener Rollenbilder ihre Fähigkeiten praktisch erproben, Kontakte knüpfen und sich umfassend zur Ausbildung und zu Tätigkeitsfeldern informieren.
Die Ministerin für Justiz, Gleichstellung und Verbraucherschutz Jacqueline Bernhardt: „Das Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen hat sich etwas verändert. Immer mehr junge Menschen suchen sich eine Ausbildung in den vermeintlich klassischen Berufen des anderen Geschlechts. Diese positiven Tendenzen sind mit Sicherheit auch auf den jährlichen Girls‘Day und den Boys‘Day zurückzuführen. Mehr als zwei Drittel aller Mädchen und Jungen sagten im vergangenen Jahr, dass ihnen der Tag für ihre Zukunftsplanung geholfen hat. Der Abbau dieser Hemmschwelle bei jungen Menschen ist wichtig. Wir kämpfen dafür, dass alte starre Rollenbilder verbannt werden. Denn Toleranz stärkt am Ende unsere zurzeit arg beanspruchte Demokratie. Außerdem erreichen wir Gleichstellung nur, wenn Rollenklischees überwunden sind.“
„Als Dachverband der Arbeitgeberverbände in MV unterstützen wir seit vielen Jahren die Initiative „Girls’Day und Boys’Day“. Klischeebehaftetes Rollendenken in der Berufswelt können wir uns gerade in Zeiten des rasant zunehmenden Fachkräftemangels nicht leisten. Die Arbeitgeber haben sich bereits auf den Weg gemacht und bieten entsprechend eine Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten an - ob im Handwerk, im verarbeitenden Gewerbe oder in der Dienstleistungsbranche. Projekte wie dieses richten sich nicht nur an die Schülerinnen und Schüler. Auch die Eltern sind Adressaten. Sie haben eine besondere Verantwortung bei der Berufswahlentscheidung.“, so Lars Schwarz, der Arbeitgeberpräsident der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Die Auszubildende Greta Sohst berichtete aus ihrem Arbeitsalltag im männerdominierten Berufsfeld der Mechatronik. Außerdem stellten sich die Gäste der Talkrunde den Fragen von einzelnen Schülerinnen aus dem Publikum und berichteten von Erfahrungen mit der eigenen Berufswahlentscheidung.
Die Vorsitzende des DGB Nord, Laura Pooth, betont: „Am Girls‘Day sammeln Schülerinnen individuelle Erfahrungen für ihre Berufsorientierung. Sie erhalten erste Einblicke in ihnen bislang unbekannte Arbeitswelten. Gerade der direkte Kontakt zu Unternehmen, der Austausch mit Auszubildende und Kolleginnen, die bereits in den Berufen arbeiten und die eigene praktische Erfahrung sind die großen Pluspunkte des Aktionstags. Wer verschiedene berufliche Optionen erprobt, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen kennt und weiß, wie hoch das zukünftige Gehalt ist, kann letztendlich eine individuelle Berufswahl, frei vom Schubladendenken treffen.“
"Seit vielen Jahren öffnen wir unser Liebherr-Werk zum Girls‘Day. Der Aktionstag bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um interessierten Schülerinnen Einblicke in Berufsfelder zu geben, die traditionell als männlich geprägt galten. Dabei konnten wir im letzten Jahr einen ermutigenden Trend beobachten: Immer mehr junge Frauen zeigten Interesse und Talent für technische Ausbildungen. Ihre Begeisterung und ihr Potenzial bereichern nicht nur unser Unternehmen, sondern prägen auch die Zukunft unserer Branche. Der Girls‘Day ist für uns nicht nur eine Gelegenheit, sondern eine Verpflichtung, Chancengleichheit und Vielfalt aktiv zu fördern." sagt Dieter Schmidt, Pressesprecher bei der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH.
Die anwesenden Schülerinnen konnten im Anschluss an die Auftaktveranstaltung praktische Einblicke in die Berufsbilder einer Konstruktionsmechanikerin, Mechatronikerin und Zerspanerin gewinnen. Bei Mitmachprojekten konnten sie sich in Geschicklichkeit üben: Vom Teile zuschneiden, über Stahlbau/Schweißen und Anschließen elektronischer Komponenten bis hin zum Montieren von Baugruppen. Bei einem Werksrundgang und durch den Austausch mit den Auszubildenden und Ausbildern lernten sie das Unternehmen und die faszinierenden Produkte kennen.