Badesaison starten an der Müritz nach Himmelfahrt
Auch in diesem Jahr weht mit der „Blauen Flagge“ das Umweltsiegel am Volksbad Waren (Müritz). Beste Badewasserqualität, Sauberkeit und Sicherheit, Gastronomie, zusätzliche Freizeitangebote und ein konzipiertes Umweltmanagement zeichnen das Warener Volksbad seit vielen Jahren aus. Dennoch ist es in diesem Jahr alles ein wenig anders. Per Landesverordnung wurden die Badestrände geschlossen. Aber die gute Nachricht gleich vorweg – ab dem 25. Mai 2020 heißt es auch an den hiesigen Stränden wieder Start der Badesaison.
Nach Auskunft der Stadtverwaltung Waren (Müritz) werden die städtischen Strände zum 25. Mai 2020 wieder geöffnet. Dabei war die Schließung keine Willkür der Stadtverwaltung, sondern eine landesbehördliche Auflage. Auch wenn ein Medienbericht zur kurzzeitigen Öffnung für Verwirrung gesorgt hatte, gab es klare Richtlinien durch die Corona-Verordnung MV. Demnach gelten Badestrände als Freizeitanlagen und mussten gesperrt werden. Allerdings hatten Unbekannte Anfang Mai die Schlösser am Eingangstor geknackt und so für freien Eintritt gesorgt. Der Schaden musste durch den Stadtbauhof behoben und das Volksbad wieder verschlossen werden. Doch damit soll nach dem langen Herrentags-Wochenende Schluss sein.
Der Badebetrieb an der Müritz sowie an der Feisneck kann aufgenommen werden. Über die städtischen Bademeister werden das Volksbad und die Feisneck abgesichert. Unterstützung gibt es auch in diesem Jahr von den Rettungsschwimmern der DRK Wasserwacht Mecklenburgische Seenplatte, die einen Rettungsschwimmer an der Feisneck und zwei ehrenamtliche Retter am Badestrand Ecktannen einsetzen.
Somit macht auch die „Blaue Flagge“ am Warener Volksbad endlich wieder einen Sinn. In ganz Deutschland erhalten in diesem Jahr insgesamt 43 Badestellen an Küsten und Binnengewässern sowie 95 Sportboothäfen die „Blaue Flagge“. Mit der „Blauen Flagge“ können Kommunen mit Stränden ausgezeichnet werden, wenn sie neben einer ausgezeichneten Badewasserqualität auf der Grundlage der europäischen Badegewässerrichtlinie nachweislich hohe Standards im Umweltmanagement einhalten, zur Erhaltung der Natur und Umwelt in der Umgebung und im Strandbereich beitragen sowie eine hohe Sicherheit am Strand gegeben ist. Bei den Sportboothäfen werden neben der Abfallentsorgung und der Reinigung des Hafens unter anderem auch Sicherheitsaspekte bewertet. „Eine hohe Qualität im touristischen Angebot ist der Kern für Gästezufriedenheit. Dazu gehören neben Sauberkeit und Sicherheit an Stränden und in Häfen auch attraktive Freizeitmöglichkeiten, genussvolle Gastronomie sowie gemütliche Übernachtungsmöglichkeiten. Daran müssen alle stetig arbeiten, um unsere Gäste zu Urlaubswiederholern in Mecklenburg-Vorpommern zu machen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die touristischen Anbieter bei Ausbau und Modernisierung der Angebote“, sagte Rudolph.
Insgesamt hat das Wirtschaftsministerium in Mecklenburg-Vorpommern von 1990 bis heute 360 wassertouristische Infrastrukturmaßnahmen (z.B. Strandaufgänge, Promenaden, Seebrücken) gefördert. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 538 Millionen Euro, die Förderung vom Wirtschaftsministerium betrug rund 417 Millionen Euro. Im Bereich des gewerblichen Wassertourismus wurden von 1990 bis heute im Rahmen von 143 Investitionsvorhaben (zum Beispiel Sportboothäfen, Marinas) rund 228,5 Millionen Euro investiert. Sie wurden mit 85,5 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium durch Investitionsförderung unterstützt. Die Mittel der Zuschüsse vom Wirtschaftsministerium stammen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) und unter anderem aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).
Informationen zum Wassertourismus in Mecklenburg-Vorpommern
Insgesamt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern derzeit 350 Wasserwanderrastplätze, Marinas und Sportboothäfen mit 14.000 Liegeplätzen an der Küste und 7.725 Liegeplätzen im Binnenland. 1.400 Unternehmen mit rund 7.000 Beschäftigten sind in der Branche tätig. Die Umsätze haben sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht auf 474 Millionen Euro Bruttoumsatz.
Informationen zur Tourismusstatistik in Mecklenburg-Vorpommern
In den Monaten Januar bis März 2018 gab es nach Angaben des Statistischen Amtes in ganz Mecklenburg-Vorpommern knapp 1,1 Millionen Ankünfte (+4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und knapp 3,7 Millionen Übernachtungen (+6,8 Prozent).
Die Auszeichnung „Blaue Flagge“ ging an:
Badestellen an der Küste:
Ostseebad Kühlungsborn (Mittelstrand), Bad Doberan/Heiligendamm (Am Heiligen Damm), Ostseebad Zinnowitz (Hauptstrand, Sportstrand, Fischerstrand), Ostseebad Prerow (Nordstrand), Ostseeheilbad Graal-Müritz (Hauptstrand-Seebrücke), Ostseebad Binz (Hauptstrand), Ostseebad Baabe (Hauptstrand), Ostseebad Boltenhagen (Strandklinik), Ostseebad Warnemünde (Oststrand, Warnemünder Strand, Weststrand), Seebad Ahlbeck (An der Seebrücke), Seebad Heringsdorf (Sportstrand), Seebad Bansin (Langenberg), Ostseebad Ahrenshoop (Hohes Ufer), Ostseeheilbad Zingst (Kurhaus), Ostseebad Wustrow (Fischländer Strand), Ostseebad Sellin (Südstrand alt Nordstrand, Hauptstrand alt Fischerstrand), Ostseebad Trassenheide (Hauptstrand, Campingplatz), Ostseebad Göhren (Nordstrand), Ostseebad Karlshagen (Hauptstrand, Dünencamp), Seebad Loddin (Hauptstrand), Ostseebad Nienhagen (Hauptstrand), Vitte Hiddensee (Hauptstrand), Seebad Ückeritz (Hauptstrand).
Badestellen im Binnenland
Krakow am See (Städtische Badeanstalt am Jörnberg), Waren (Müritz) (Volksbad), Neubrandenburg (Augustabad am Tollensesee, Strandbad Broda, Badestelle Reitbahnsee), Schwerin (Zippendorf Strand).
Sportboothäfen
Wasserwanderrastplatz Prerow, Stadthafen Barth, Bootshafen Kühlungsborn, Yacht-/Fischereihafen Karlshagen.
In Boltenhagen (Landkreis Nordwestmecklenburg) hat Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph am Freitag an 36 Badestellen an Küsten und Binnengewässern sowie vier Sportboothäfen das Qualitätssiegel „Blaue Flagge“ vergeben. Die „Blaue Flagge“ ist eine Umweltauszeichnung der Kopenhagener „Stiftung für Umwelterziehung“; in Deutschland wird die internationale Auszeichnung durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung e.V. (DGU) verliehen. „Mecklenburg-Vorpommern steht für ungetrübten Badespaß und umweltgerechten Bootstourismus in einer herausragenden Naturlandschaft. Das ist uns durch die international anerkannte Auszeichnung erneut bestätigt worden. Vor allem bei den Badestellen können wir punkten – deutschlandweit werden 43 ausgezeichnet, davon liegen 36 in unserem Land. Jetzt gilt es, die Quote auch bei den Sportboothäfen deutlich zu erhöhen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.