Der Eldenburger Kanal bei Waren (Müritz), der die Müritz und den Kölpinsee verbindet, ist nicht nur im Sommer für Wassersportler ein beliebtes Ausflugsziel. Die winterliche Ruhe und die schöne Landschaft schätzen auch zahlreiche Wanderer. Und noch jemand schätzt die Ruhe du die Natur – mindestens ein Biber (Castoridae) hat sich am Eldenburger Kanal niedergelassen und hinterlässt seine Spuren an den Bäumen.
Ein Skipper der Fahrgastschifffahrt hatte bereits das Glück, den Biber im Eldenburger Kanal beim Baden und Arbeiten beobachten zu können. Wer das Nagetier noch nicht sehen konnte, dem fallen aber gleich seine Arbeitsplätze auf. Sowohl auf der kleinen Insel als auch im Uferbereich zur Binnenmüritz wurden zahlreiche vom Biber angenagt. Einer der Laubbäume drohen bereits umzustürzen. Den gefährdeten Baum wollen Mitarbeiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe, Außenbezirk Waren (Müritz) in den kommenden Tagen vorsichtshalber fällen. Das betrifft aber lediglich jene Bäume, die die Schifffahrt im Eldenburger Kanal gefährden könnten.
In Mecklenburg-Vorpommern sind der Europäische Biber (Castor fiber) und der Nordamerikanische Biber (Castor canadensis) verbreitet. Nach Schätzungen leben in Mecklenburg-Vorpommern etwa 4.500 Biber, die sich entlang von Flüssen, Bächen, Seen und Feuchtgebieten ansiedeln. Diese Gewässer bieten den Bibern die notwendigen Ressourcen für ihre Aktivitäten, einschließlich Nahrung und Baumaterial für ihre Dämme und Baue. Biber ernähren sich von Pflanzen, insbesondere von Rinden, Zweigen und Wasserpflanzen. Aus diesem Grund fällen Bäume, um an die Rinde und das Holz zu gelangen, und nutzen ihre kräftigen Nagezähne zur Nahrungsgewinnung. Gleichzeitig werden mit gefällten Bäumen und Geäst Dämme zu einem Damm vereint, um Wasser anzustauen und Lebensräume zu entwickeln. Biber erfüllen wichtige ökologische Funktionen, darum steht der Europäische Biber in Deutschland unter Naturschutz. In den letzten Jahren hat sich die Population der Biber in vielen Teilen Deutschlands, einschließlich Mecklenburg-Vorpommerns, erholt.