Bildungsministerin Simone Oldenburg hat die Volksinitiative „Betreuungsschlüssel für Kindertageseinrichtungen in M-V senken“ im Landtag gelobt. Den Initiatorinnen und Initiatoren sprach sie großen Respekt aus, die Förderung, Bildung und Betreuung der Kinder mit einer Volksinitiative zu thematisieren, die eine wertvolle Ergänzung zur parlamentarischen Demokratie ist.
„Die Volksinitiative setzt sich vollkommen zu Recht für eine Qualitätsverbesserung in allen Bereichen der Kindertagesförderung ein“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Es braucht nicht viele Argumente, um zu verstehen, dass sich kleinere Gruppen positiv auf eine verstärkte individuelle Förderung auswirken und sich daraus selbstverständlich mehr Zeit für Bildung, Förderung und Betreuung ergibt. Die Forderungen der Volksinitiative sind jedoch derart ambitioniert, dass sie keine Landesregierung umsetzten kann.“
„Ich möchte dies an der vorgeschlagenen Senkung der Fachkraft-Kind-Relation kurz skizzieren: Laut Volksinitiative soll sie in der Krippe auf 1:4 erfolgen – das bedeutet einen zusätzlichen Bedarf von 1.878 Erzieherinnen und Erziehern. Die Senkung des Fachkraft-Kind-Verhältnisses in der Kita auf 1:10 setzt weitere 2.347 zusätzliche Fachkräfte voraus. Letztendlich benötigen wir für eine Senkung des Schlüssels im Hort auf die geforderten 1:17 nochmals 777 Fachkräfte. In Summe bedeuten diese drei Forderungen, so verständlich und förderlich sie auch sind, mehr als 5.000 zusätzliche Erzieherinnen und Erzieher“, führte Oldenburg aus.
„Diese Anzahl von Personen gibt es schlicht nicht. Wir haben ja nicht nur einen Fachkräftemangel, wir haben einen Mangel an Menschen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern ist die Anzahl der Berufsschülerinnen und Berufsschüler in den letzten 30 Jahren um ca. 70 Prozent gesunken. Deshalb wäre es keine Lösung, unendlich viele neue Klassen zu eröffnen, da diese Klassen fast leer bleiben würden, weil es die Auszubildenden überhaupt nicht gibt. So erklären sich auch die derzeit noch ca. 100 freien Plätzen in den Ausbildungsgängen, die zu staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erziehern führen“, sagte die Bildungsministerin.