Eine Baufinanzierung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung des Traums von den eigenen vier Wänden. So können die wenigsten Menschen eine Immobilie ausschließlich aus Eigenmitteln finanzieren, weshalb sie auf ein Baudarlehen zurückgreifen. Doch wie funktioniert eine Baufinanzierung eigentlich?
Was ist eine Baufinanzierung?
Bei einer Baufinanzierung handelt es sich um einen Kredit, der den Kauf oder den Bau einer Immobilie ermöglicht. Anders als ein herkömmlicher Ratenkredit ist das sogenannte Baudarlehen jedoch zweckgebunden. Das bedeutet, dass dieser Kredit ausschließlich für den Bau, Kauf oder auch für die Sanierung und Modernisierung einer Immobilie eingesetzt werden kann.
In der Regel wird das Baudarlehen von einer Bank oder einem Finanzinstitut bereitgestellt und muss über einen bestimmten Zeitraum zurückgezahlt werden. Die Immobilie dient dabei als Sicherheit für den Kredit, weshalb eine sogenannte Grundschuld zur Besicherung der Baufinanzierung im Grundbuch der Immobilie eingetragen wird.
Der Ablauf einer Baufinanzierung
Eine Baufinanzierung ist ein komplexer Prozess, der verschiedene Schritte erfordert, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. So ist für eine derartig große Investition wie dem Kauf einer Immobilie eine sorgfältige Planung vonnöten – vom Eigenkapital über das Budget bis hin zum notariellen Kaufvertrag.
1. Eigenkapital aufbauen
Der erste und wohl wichtigste Schritt in der Baufinanzierung ist das Bilden von Eigenkapital. Eigenkapital ist das Geld, das Immobilienkäufer aus eigenen Ersparnissen oder anderen Quellen für den Immobilienerwerb einbringen. Je mehr Eigenkapital einem zur Verfügung steht, desto günstiger werden schließlich auch die Finanzierungskonditionen. In der Regel sollte das Eigenkapital etwa 15 bis 20 Prozent des Kaufpreises betragen, um zumindest die Kaufnebenkosten abzudecken.
Das Eigenkapital kann dabei aus verschiedenen Quellen stammen, so zum Beispiel aus:
- Bauvermögen,
- Bausparverträgen,
- Privatkrediten,
- Wertpapieren,
- Sparkonten,
- Lebensversicherungen
- oder auch aus Eigenleistungen.
2. Finanzierung planen
Sobald ausreichend Eigenkapital vorhanden ist, ist es an der Zeit, die Finanzierung zu planen. Hierbei geht es darum, den Gesamtbetrag zu ermitteln, der benötigt wird, um die Traumimmobilie zu erwerben. Dieser Betrag umfasst den Kaufpreis der Immobilie, aber auch zusätzliche Kosten wie Grunderwerbsteuer, Notarkosten und Maklergebühren.
Darüber hinaus sollten Immobilienkäufer sicherstellen, dass sie die monatlichen Ratenzahlungen tragen können. Hierfür ist ein Kassensturz erforderlich, bei dem alle monatlichen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt werden. Wie viel Budget bleibt nach Abzug aller Fixkosten übrig und wie hoch darf die monatliche Kreditrate sein? Außerdem ist es von großer Bedeutung, nach Abzug der monatlichen Darlehensrate noch immer über ausreichend finanziellen Spielraum zu verfügen, um unvorhergesehene Kosten abfedern zu können.
3. Budget festlegen und Traumimmobilie suchen
Mit einer klaren Vorstellung des Budgets und der Finanzierungsmöglichkeiten kann bereits der nächste Schritt erfolgen: die Suche nach der Traumimmobilie. Dabei sollte das verfügbare Budget nicht aus den Augen verloren werden. Es ist entscheidend, eine Immobilie zu suchen, die in das individuelle finanzielle Rahmenkonzept passt. Ansonsten hängt die Wahl der Immobilie von den persönlichen Bedürfnissen, Vorlieben und Plänen ab. Hierbei sollten insbesondere die Lage, die Größe, der Zustand sowie andere wichtige Faktoren berücksichtigt werden, die zum eigenen Lebensstil passen.
4. Finanzierungsangebote einholen
Sobald man seine Traumimmobilie gefunden hat, ist es an der Zeit, konkrete Finanzierungsangebote einzuholen. Hierfür sollte man sich an verschiedene Banken und Finanzinstitute wenden, um einen fundierten Kreditvergleich durchführen zu können. Bei der Entscheidung für ein Finanzierungsangebot sollten Aspekte wie Zinsen, die Laufzeit des Kredits und die Höhe der monatlichen Raten dringend berücksichtigt und mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten abgeglichen werden.
Hat man sich schließlich für ein Kreditinstitut entschieden, müssen Immobilienkäufer einige wichtige Unterlagen zusammentragen, um die Finanzierung zu beantragen:
- Einkommensnachweise
- Nachweise über Sicherheiten oder Bürgschaften
- Kostenaufstellungen (Neubau der Sanierung)
- Bau- oder Objektbeschreibungen
- Planunterlagen
5. Kaufvertrag unterzeichnen
Sobald alle Formalitäten der Baufinanzierung abschließend geklärt und in trockenen Tüchern sind, kann auch schon die Unterzeichnung des Kaufvertrages beim Notar erfolgen. Dieser Vertrag regelt alle rechtlichen und finanziellen Details des Immobilienerwerbs, einschließlich des Kaufpreises, des Übergabedatums und eventueller Sondervereinbarungen. Um sicherzugehen, dass der Kaufvertrag die eigenen Interessen schützt, sollte dieser von einem unabhängigen Anwalt oder Notar geprüft werden. Nach Unterzeichnung des Kaufvertrags geht schließlich darum, den Kreditvertrag zu finalisieren, die Immobilie zu übernehmen und mit der Rückzahlung des Kredits zu beginnen.
Fazit
Obwohl eine Baufinanzierung ein komplexer Prozess ist, der sorgfältige Planung und Überlegung erfordert, ist der Kauf oder Bau einer Immobilie immer ein aufregendes Unterfangen. Ein solider finanzieller Plan und die Berücksichtigung von unvorhergesehenen Kosten sind der Schlüssel zum erfolgreichen Erwerb einer Immobilie mittels einer Baufinanzierung!