Müritzer, Sächsische Schweiz und Landkreis Barnim kooperieren
Das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte haben eine gemeinsame Lösung für den weiteren Betrieb der Bahn zwischen Waren (Müritz) und Malchow gefunden. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember wird der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte für zehn Jahre Aufgabenträger für die Strecke Waren (Müritz) - Malchow sein.
Infrastrukturminister Christian Pegel und Landrat Heiko Kärger hatten seit Oktober 2016 Gespräche geführt, um bis zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2017 vorbereitet zu sein. Das Land unterstützt den Landkreis bei der Finanzierung. Dazu werden Land und Landkreis einen Finanzierungsvertrag und einen Vertrag zur Aufgabenübertragung an den Landkreis abschließen. Vom ersten bis zum dritten Jahr stehen dafür jährlich 650.000 Euro und vom vierten bis zum zehnten Jahr jährlich 420.000 Euro zur Verfügung. Die Beteiligten gehen dabei davon aus, dass zu Beginn zusätzliche Infrastrukturinvestitionen erforderlich sein werden, die in der Folge zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen, so dass ein erhöhter Betrag nur in den ersten drei Jahren erforderlich ist.
„Das Weiterbetreiben der Strecke zwischen Waren (Müritz) und Malchow war für uns ein erklärtes Ziel. Vor dem Hintergrund begrenzter Haushaltsmittel war jedoch in den vergangenen Monaten die Frage zu beantworten, inwieweit dennoch Anpassungen im Streckenangebot des Schienenpersonennahverkehrs vorgenommen werden müssen. Mit der nun erzielten Einigung haben wir meiner Meinung nach eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung gefunden“, sagt Infrastrukturminister Christian Pegel. „Neben der jährlichen Finanzierung werden wir darüber hinaus Investitionszuschüsse für die Bahninfrastruktur in Höhe von zwei Millionen Euro zur Verfügung stellen“, fügte er hinzu.
„Grundsätzlich bedauere ich es sehr, dass das Land diese Strecke nicht weiter bestellt. Aber wir haben eine Möglichkeit gefunden, um weiter Züge fahren zu lassen“, betont Landrat Heiko Kärger. „Mit dem Kreistagsbeschluss zum Nahverkehrsplan war im Oktober 2016 für uns als Landkreis das Ziel klar formuliert: Wir setzen uns weiter für attraktive umweltfreundliche Schienenverkehrsanbindungen ein. Vor allem geht es uns um unsere Berufs- und Ausbildungspendler und die Einwohner in der Region, die mit der Bahn von Waren (Müritz) in Richtung Berlin und Rostock kommen möchten. Und natürlich erhalten wir damit auch ein wichtiges Angebot für die Touristen.“
Den Verträgen zum weiteren Betrieb der Strecke muss der Kreistag Mecklenburgische Seenplatte nun in der Sitzung am 3. Juli 2017 zustimmen.
Auch die Strecke Mirow – Neustrelitz wird für weitere zehn Jahre durch den Landkreis getragen. Das Land unterstützt hierbei mit 300.000 Euro jährlich in den ersten drei Jahren sowie 320.000 Euro ab dem vierten Jahr.