Rechlin: Fotos dokumentieren Häusliche Gewalt
Mit der Ausstellung „Ofer“ zog der Weisse Ring e.V. seit dem 09. Oktober zahlreiche neugierige Besucher in das Rechliner Haus des Gastes. „Dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren aus der Region Rechlin und Mirow und einer gut gefüllten Spendenbox konnten alle Ausgaben der Ausstellung beglichen werden“, so Walter Brähmer, der die Foto-Ausstellung betreute. „Weiterer Dank gilt den Mitarbeitern des Rechliner Haus des Gastes und des Bürgers mit dem Bürgermeister und Schirmherren der Ausstellung, Herr Wolf-Dieter Ringguth an der Spitze, der Leiterin der Tourismus GnbH, Frau Gaartz und den beiden fleißigen Azubis Uwe Witt und Noreen Frenkler, die mir immer zur Seite standen“ freute sich Brähmer über die Unterstützung. So konnten insgesamt 162 Gäste betreut und vor allem über häusliche Gewalt aufgeklärt werden.
Besonders beeindruckt waren die Schüler der 9. und 10. Klasse der Schule Rechlin, die im Anschluss des Rundgangs eine sehr interessierte und offene Diskussion mit den Mitarbeitern des Weissen Rings, Herrn Brähmer und Frau Harrer führten. Das Ergebnis des Besuchs wird eine Wandzeitung in der Schule sein, auf der die Eindrücke über die Ausstellung und die Arbeit des Weissen Rings mit seinen Aufgaben und Hilfsmöglichkeiten dargestellt werden. Für uns Mitarbeiter des Weissen Rings waren auch die Sichtweisen und Denkanstöße der Pflege- und Ordnungskräfte der Region wichtig, um neue Hinweise und Ansatzpunkte für unsere Arbeit vor Ort zu bekommen. So wurde die Ausstellung ein gutes gegenseitiges Geben und Nehmen für alle Besucher.
Ein emotionaler Höhepunkt war die Lesung des Buches "Unvergessen, Tagebuch der Lisa" von Frau Ilse Pöghe, die bei der Veranstaltung anwesend war. Sie ist heute eine 88-jährige Frau, die ihre von häuslicher Gewalt geprägte Kindheit, ihre Mädchen- und Jugendjahre am Ende des 2. Weltkrieges und ihr weiteres Leben mehrfach zu Papier brachte. Bis in die Gegenwart hinein hat sie große Mühe, diese Ereignisse zu verarbeiten. Auch dabei stehen wir ihr als Mitarbeiter des Weissen Rings zur Seite. Die Lesung wurde von Walter Brähmer vorbereitet und durchgeführt. Erfreut waren die Organisatoren auch über die spontane Entscheidung einer Zuhörerin, Mitglied des Weissen Rings zu werden.