Am 2. August öffnete um 17 Uhr die Ausstellung „Historische Gutsanlagen – damals und heute“ im Stadtgeschichtlichen Museum Waren (Müritz) mit einer Vernissage. Der promovierte Wissenschaftler Wolf Karge aus Schwerin stellte dabei Schlösser, Gutshäuser und Herrenhäuser unseres Bundeslands vor, die zwischen dem Spätmittelalter und dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden.
„Wenn man sich mit der Regionalgeschichte unseres Bundeslands befasst, begegnet man früher oder später dem Namen Wolf Karge“, sagte Henry Ziese, der Leiter der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern e. V.. Henry Ziese hielt die Begrüßungsrede zur Vernissage, denn die Europäische Akademie hat die Ausstellung mit einer Förderung durch das Land geschaffen. Zwischen den baulichen Kleinoden, die Karge dann in seinem Vortrag „Herrenhäuser und ihre Hausherren“ präsentierte, und den Beispielen, die in der Ausstellung zu sehen sind, gab es einige Überschneidungen. „Für die Exposition habe ich fünfzehn Häuser ausgewählt, zu denen es auch historische Zeichnungen oder Fotos gibt“, kommentierte Wolf Karge. Der Experte, der Archivwesen und Geschichte studierte und unter anderem das Kulturhistorische Museum in Rostock leitete, ist seit 2007 als Publizist, Autor und Berater für Museen und Verlage tätig. 2022 erhielt er den Landeskulturpreis Mecklenburg-Vorpommerns. Wolf Karge hat die Inhalte und die Fotos für die Ausstellungstafeln geliefert, auf die er während seines Vortrages vor vollem Saal verwies und die das Publikum danach eingehend betrachtete. Zehn der Gebäude befinden sich in Mecklenburg, fünf in Vorpommern. Das Schloss Penkun gehört dabei zu den ältesten Exemplaren innerhalb der Ausstellung, die Gutshäuser Kubbelkow und Dreveskirchen zu den jüngeren. Die Bauten werden heute als Hotels, Restaurants, Museen, Kitas oder für das betreute Wohnen genutzt. Zwei sind ungenutzt, drei werden privat bewohnt. Unter den Beispielen im Vortrag und bei den Tafeln hob Karge das Schloss Rossewitz bei Laage hervor, einen beeindruckenden Bau von 1660, für den es derzeit leider kein Nutzungskonzept gibt. Er schloss mit einem Kurzporträt des Gutshauses Federow mit seiner wechselvollen Historie. „Gutsanlagen sind ein einmaliges Zeugnis der Geschichte und waren über Jahrhunderte politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum ihrer Umgebung“ - dieser Satz aus der Pressemitteilung zur Ausstellung wurde bei der Vernissage mit Leben gefüllt.
„Historische Gutsanlagen – damals und heute“ wird bis zum 30. September Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr zu sehen sein, an Sonnabenden, Sonntagen und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung soll später bei einem Seminar in der Europäischen Akademie gezeigt werden und steht dann für die Ausleihe zur Verfügung.