Nachdem Kuhnle-Tours aus Rechlin am Mittwoch öffentlich bekannt gegeben hat, dass das Unternehmen einen Großteil seiner Hausbootflotte von Mecklenburg-Vorpommern abzieht und im brandenburgischen Zehdenick den Bootsurlaub etablieren will, gibt es das erste politische Erwachen. Die AfD-Fraktion MSE hat entsprechend der Kommunalverfassung § 107 Abs. 2 Satz 3 und § 114 Abs. 1 Satz 1 die unverzügliche Einberufung des Ausschusses für Wirtschaft, Bau und Kreisentwicklung mit dem Beratungsgegenstand Tourismus-Krise und Auswirkungen auf den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte beantragt.
Hintergrund ist die Äußerung von Harald Kuhnle als Inhaber des Bootsunternehmens Kuhnle-Tours, „während Brandenburgs Ministerpräsident Woidke sein Land vorsichtig und mit Augenmaß für kontaktarme Urlaubsarten öffnet, hat Frau Schwesig alle Einwände des Tourismusverbands MV, der drei Industrie- und Handelskammern und der Unternehmen im Land ignoriert.“
Als Tagesordnung wurden folgende TOP beantragt:
- Einwohnerfragestunde
- Weggang der KUHNLE-TOURS GmbH Rechlin
- Anhörung von durch Corona-Maßnahmen betroffene Tourismusunternehmer und Touristikvertreter und Fragen an diese
- Entwicklung des Tourismus in der Seenplatte von 2019 bis 2021
- Erarbeitung einer gemeinsamen Tourismus-Petition aller Fraktionen an die Landesregierung aus den Forderungen der Betroffenen
- Allgemeine Situation und Entwicklung der Wirtschaft in der Corona-Krise
- Sonstiges
Zur Antragsbegründung schreibt Fraktionsgeschäftsführer Andreas Rösler: „Mit dem Weggang der Kuhnle-Tours verlässt ein Steuerzahler und Arbeitgeber unseren Landkreis. Ebenso ist dieses ein Schlag gegen eine durch Corona angestoßene und zukünftig positive Entwicklung des Inlandstourismus in unserem Landkreis. Jetzt gilt es zu besprechen: Wie kann ein Unternehmen zurückgeholt werden und weitere vom Wegzug abgehalten werden? Wie kann der durch die Politik der Staatskanzlei entstehende touristische Imageverlust und dessen wirtschaftliche Folgen aufgehalten werden? Welche konkreten Forderungen der sich vorbildlich mit teuren Corona-Maßnahmen eingestellten Unternehmen muss die Landesregierung umgehend umsetzen? Mit dem Mittel einer Sondersitzung hoffen wir auf eine ähnlich konstruktive Sitzung mit Lösungsansätzen, wie es die letzte von uns beantragte Sondersitzung des Bildungsausschusses war.