Gestern wurde um 20:30 Uhr im Ostseestadion das Fußballspiel des F.C. Hansa Rostock gegen die SG Dynamo Dresden angepfiffen. Die Mannschaften spielten vor rund 14.500 Zuschauern. Es gab vor, während und nach dem Spiel einen großen Polizeieinsatz, der zu mehreren Anzeigen wegen Schlägereien, Pyrotechnik und Landfriedensbruch führte.
Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vor, während und nach der sportlichen Begegnung waren knapp 900 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen sowie 365 Kräfte der Bundespolizei Rostock und der Bundesbereitschaftspolizei im Einsatz.
Bereits vor dem Spiel kam es gegen 17:30 Uhr im Bereich der Gartenstadt zu körperlichen Auseinandersetzungen unterschiedlicher Fanlager. Beim Eintreffen der Polizeikräfte hatten sich die Personengruppen bereits voneinander getrennt und teilweise von den Örtlichkeiten entfernt. Dennoch konnten durch die Polizei 180 Personen festgestellt werden. Im Rahmen der Identitätsfeststellung wurden zahlreiche mitgeführte Gegenstände zum Zweck der Schutzbewaffnung und eine Vielzahl an Pyrotechnik sichergestellt. Ferner gelang es der Polizei auch, Beweismittel der geführten körperlichen Auseinandersetzung festzustellen. Die polizeilichen Ermittlungen, unter anderem wegen Landfriedensbruch, dauern an. Ein Besuch des Spiels wurde den Personen verwehrt. Sie erhielten einen Platzverweis und wurden durch Einsatzkräfte aus dem Stadtgebiet Rostock bzw. bis zur Landesgrenze begleitet. Das schnelle Agieren der Polizei verhinderte weitere umfangreiche Ausschreitungen.
Der avisierte heimische Fanmarsch startete gegen 19:15 Uhr mit circa 800 Personen in der Carl-Hopp-Straße, führte über den Holbeinplatz, die Hans-Sachs-Allee und schließlich zum Platz der Freiheit. Die Fans der SG Dynamo Dresden reisten größtenteils individuell mit Pkw nach Rostock. Von der Sammelstelle auf der Südseite des Hauptbahnhofes wurden die Fans in Begleitung von Polizeikräften mit Shuttlebussen zum Stadion gebracht.
Nach dem Spiel verließen beide Fanlager zügig den Bereich des Stadions. Beim Rücktransfer der Gästefans zum Hauptbahnhof kam es vereinzelt zu Steinwürfen, sodass mehrere Scheiben der eingesetzten RSAG Busse splitterten - verletzt wurde niemand.
Neben den oben genannten Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch gab es eine Gewahrsamnahme sowie Strafanzeigen wegen Sachbeschädigung, Beleidigung, Diebstahl und den Besitz von Betäubungsmitteln. Die Rostocker Kriminalpolizei übernimmt bei allen Sachverhalten die weiteren Ermittlungen.