„Bleiben Sie wann immer möglich zu Hause, treffen Sie möglichst niemanden!“ So fasste Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin in Mecklenburg-Vorpommern, die eingeführten und geltenden Maßnahmen zusammen. Speziell für die Mecklenburgische Seenplatte heißt das, eine verhängte nächtliche Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr, eine 15-Kilometer-Corona-Leine um den eigenen Wohnort, die einen Bewegungsradius festlegen soll, die Schließung von Kitas und Schulen sowie eine Kontaktbeschränkung auf lediglich eine Person über zwölf Jahren. Für die Seenplatte gilt die nächtliche Ausgangssperre sofort, die anderen drei Regeln ab Montag. Ebenfalls ab dem 11.01.2021 ist ein Einreiseverbot für Tagesausflügler und Menschen mit touristischen Absichten für die Mecklenburgische Seenplatte verhängt.
Ebenfalls untersagt ist die Nutzung von Zweitwohnungen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Diese Maßnahmen drohen auch alle anderen Einwohner, wenn in ihrem Landkreis eine Inzidenz von über 200 registriert wird. „Wir machen das um ihre Gesundheit zu schützen“, so die Landeschefin. Laut Ministerpräsidentin Manuela Schwesig „werden wir uns Schritt für Schritt heraus kämpfen“. Allerdings nur mit einer Impfung.
Von den Schulschließungen sollen die Abschlussklassen ausgenommen sein. Ein Regelkatalog soll am Wochenende veröffentlicht werden.
In ihrer Pressekonferenz am 08.01.2021 sprach Manuela Schwesig von einer nächtlichen Ausgangssperre von 21 bis 6 Uhr. In der Allgemeinverfügung des Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wurde die nächtliche Ausgangssperre von 20 bis 6 Uhr festgelegt.
"Ich wünsche mir, dass wir uns im Jahr 2021 Schritt für Schritt von der Corona-Pandemie befreien. Wir starten mit guten Nachrichten und guten Perspektiven in das neue Jahr. Die ersten Impfstoffe sind zugelassen. Die Impfungen haben begonnen. Weitere Impfstoffe werden folgen. Die strengen Kontaktbeschränkungen zeigen Wirkung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr Schritt für Schritt wieder einen normalen Alltag haben werden: mit Freunde treffen, essen gehen, Konzerten, Kinos, Urlaubsreisen", so Schwesig noch am Donnerstag.
Die Ministerpräsidentin erklärte, dass so schnell Impfstoffe zur Verfügung stünden, sei eine großartige Leistung von Forschung, Industrie und Prüfbehörden. Seit Dezember wurde im ganzen Land begonnen, ältere Menschen in Pflegeheimen mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer zu impfen. Seitdem haben über 18.000 Menschen ihre erste Impfdosis erhalten: knapp 8.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, etwa 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeheimen und Krankenhäusern und auch die ersten alten Menschen, die nicht in Pflegeheimen wohnen. Mit einer Impfquote von 1,1 auf 100 Einwohner ist Mecklenburg-Vorpommern vorn in ganz Deutschland, was den Fortschritt bei den Impfungen angeht.
Schwesig: "Ich erwarte allerdings, dass der Bund mehr Impfstoff bestellt und zur Verfügung stellt. Wir könnten mehr und schneller impfen, wenn wir mehr Impfstoff hätten. Der Impfstoff ist jetzt unsere stärkste Waffe gegen Corona. Da dürfen wir keine Zeit verlieren."
Wie schnell sich Corona auch in bisher weniger betroffenen Gegenden ausbreitet, kann man gerade in Ostdeutschland sehen. Mittlerweile haben zwei ostdeutsche Bundesländer, Thüringen und Sachsen, die höchsten Inzidenzzahlen: 269 in Sachsen, 232 in Thüringen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden vor Weihnachten Patienten aus Sachsen bei behandelt, weil die sächsischen Krankenhäuser keine Kapazitäten mehr hatten. In einigen Regionen Sachsens sind im Dezember anderthalb Mal so viele Menschen gestorben wie im Dezember des Vorjahres.
"Die Schutzmaßnahmen über Weihnachten haben Wirkung gezeigt – auch bei uns im Land. Sie haben verhindert, dass der schnelle Anstieg der Infektionszahlen, den wir im November hatten, ungebremst weitergeht. Aber die Infektionszahlen sind nicht zurückgegangen", sagte die Ministerpräsidentin.
Darum werden die bestehenden Schutzmaßnahmen bis auf den 31. Januar 2021 verlängert. Es bleibt bei der Schließung der Geschäfte, die nicht für die Grundversorgung nötig sind sowie der Schließung kultureller Einrichtungen und dem Verzicht auf Veranstaltungen, Mannschafts- und Hallensport.
Alle Bürgerinnen und Bürger werden weiterhin gebeten, zu Hause zu bleiben und auf Kontakte zu verzichten, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Die Kontaktbeschränkungen verschärfen wir sogar: In den nächsten drei Wochen sind Treffen auf die Mitglieder eines Haushalts und eine weitere Person beschränkt. Und in den Gegenden mit einer Inzidenz von über 200 müssen die Menschen in einem Radius von 15 Kilometern rund um ihre Wohnung bleiben. So, wie es in Sachsen jetzt schon gilt. Alle anderen Bundesländer werden ähnliche Regeln einführen.