Perspektive für Erkrankte und Familien
Demenz ist mittlerweile eine Volkskrankheit geworden. Alleine in Mecklenburg-Vorpommern sind es über 35.000 erfasste Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Deutschlandweit geht man von 1,5 Millionen Frauen und Männern aus – die Dunkelziffer liegt weitaus höher. Um den Menschen, die unter den unterschiedlichen Demenzkrankheitsbildern leiden, sowie deren Angehörigen zu helfen und ihnen die nötige Unterstützung zu gewähren, hat der Perspektive e.V. jetzt eine ambulante Demenzbetreuung gegründet. Hierfür fand am Mittwoch die Auftaktveranstaltung im Haus des Gastes von Waren (Müritz) statt. „Unseren Verein gibt es mittlerweile seit 25 Jahren“, begrüßte Rajko Skupin als Geschäftsführer des Perspektive e.V. am Nachmittag über 30 interessierte Gäste. Unter ihnen Pflegesozialplanerin des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, der Seniorenbeirat der Stadt Waren (Müritz), Karen Lagies von der Gerontopsychiatrie des MediClin Müritz-Klinikum, Vertreter der Außenstelle des Pflegestützpunktes in Waren, der Alzheimer-Gesellschaft M-V sowie ehrenamtliche Demenzbegleiterin aus Rostock und Interessierte Einwohner der Stadt Waren (Müritz). „Der Perspektive e.V. betreibt seit seiner Gründung einen Betreuungsverein, die Schuldnerberatung, eine Obdachlosenunterkunft, sowie eine Jugendhilfe und den Zweiradclub“, erklärte Rajko Skupin.
„Am 30. November des vergangenen Jahres kam Katrin Zimmermann mit einer wegweisenden Idee auf den Vorstand zu und konnte diesen gleich begeistern. Durch ihr Engagement können wir heute diesen neuen Bereich eröffnen“, freute sich der Geschäftsführer. „Demenzbetroffene haben einen schweren Alltag. Das betrifft sowohl die Erkrankten selbst, als auch deren Familien“, so Karin Zimmermann, als Leiterin der neuen ambulanten Demenzbegleitung. Um die Angehörigen immer wieder ein paar Stunden zu entlasten und den Betreuungsbedürftigen liebevolle und fachkundige Gesellschaft zu bieten, will der der Perspektive e. V. in Waren (Müritz) Ehrenamtliche ausbilden und zukünftig deren Einsätze koordinieren. Dabei gilt es die vorhandenen Ressourcen der Demenz-Erkrankten zu fördern und ihnen mit Verständnis gegenübertreten. Da derartige „niedrigschwelligen Betreuungsangebote“ längst noch nicht flächendeckend in Mecklenburg-Vorpommern vorhanden sind, lassen zuhause lebende Demenzerkrankte ihr dafür nutzbares Betreuungsgeld (ab Pflegestufe 0) oft mangels Angeboten verfallen. Dem will der Perspektive e.V. entgegenwirken und sucht hierfür ehrenamtliche Mitstreiter, die auf ihren Einsatz mit dementen Menschen und deren Familien in einer Schulung Ende Mai vorbereitet werden sollen.