Rettungshubschrauber Christoph 48 fliegt an der Mecklenburigschen Seenplatte
Christoph, der aus dem Griechischen stammende Name ist auch die Bezeichnung für ein einzigartiges Rettungsmittel. Seit 1970 ist der ADAC an der Luftrettung in Deutschland beteiligt. Am 26. März 2019 wurde der 1.000.000 Einsatz in die bundesweite Statistik eingetragen. Insgesamt 36 ADAC-Luftrettungsstationen gibt es in Deutschland und stellvertretende wird morgen die Crew des Rettungshubschraubers „Christoph 48“ aus Neustrelitz aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Schwerin geehrt. „Die Rettungshubschrauber-Crew aus Neustrelitz steht beispielgebend für alle Piloten, Ärzte und Notfallsanitäter in Mecklenburg-Vorpommern und bundesweit, die täglich im Einsatz sind, um Patienten schnellstmöglich zu versorgen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe im Vorfeld. Gemeinsam mit dem ADAC zeigt sich der DRK Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte e.V. führ den reibungslosen Betrieb der Luftrettungsstation Neustrelitz und dem Rettungshubschrauber „Christoph 48“ verantwortlich. Im Jahr 2018 wurden durch die Piloten, Notärzte und Notfallsanitäter insgesamt 1.223 Einsätze geflogen. Waren ursprünglich Verkehrsunfälle mit vielen Toten die Ursache für den flächendeckenden Ausbau der Luftrettung, stehen heute vorwiegend internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen auf dem Alarmempfänger. Gefolgt wird die Statistik der Alarmierungen von Freizeit- und Sportunfällen sowie neurologische Notfälle.
Kind im Teich ertrunken - Rettungshubschrauber kann junges Leben retten
Wie wichtig und lebensrettend der Einsatz des Rettungshubschraubers sein kann, zeigt eine Geschichte aus dem Jahr 2010. Christoph 48, ist der in Neustrelitz stationierte Rettungshubschrauber, der in einer Gemeinschaft durch den ADAC sowie durch Ärzte und Notfallsanitäter des DRK Kreisverbandes an der Mecklenburgischen Seenplatte besetzt wird. Jährlich fliegt der Rettungshubschrauber vom Typ EC 135 weit über 1.000 Einsätze, um Menschenleben zu retten. So auch am Ostersonntag 2010. Hier wurde das Team um Notfallärztin Claudia Schafranka durch die Leistelle in das benachbarte Brandenburg alarmiert. Aus der kleinen Ortschaft Lychen wurde ein Kindernotfall gemeldet. Ein dreijähriger Junge zeigte keinerlei Lebenszeichen mehr, nachdem er in einem Teich treibend von seinem Vater gefunden wurde. Auch wenn der Vater, der mit seiner Familie bei den Großeltern zu Besuch war, sofort mit der Ersten Hilfe begonnen hatte, zählte jede Sekunde. Schnell startete der ADAC-Hubschrauber vom Typ EC 135 in den Neustrelitzer Himmel in Richtung Notfallort. „Als wir am Unglücksort eintrafen hatte der Vater bereits mit der Reanimation des Kindes begonnen“, blickte Claudia Schafranka, damals Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes in den Landkreisen Mecklenburg-Strelitz und Müritz, auf den Schicksalstag zurück.
Gemeinsam mit Rettungsassistent Gerd Reich bemühte sich die Medizinerin um das Leben des Jungen. Mit Erfolg, wie sich später herausstellen sollte. Bereits am folgenden Ostermontag erlangte der kleine Paul-Luca das Bewusstsein auf der Kinderintensivstation Berlin wieder. „Er erkannte selbst seine Mutter wieder“, so die Rettungsärztin. Ein gutes Zeichen, das für Erleichterung sorgte, denn am Unglückstag selbst, sahen alle Beteiligten nur wenig Hoffnung. Über ein halbes Jahr später zur Weihnachtszeit erreichte die Luftrettungsstation Post aus der Hauptstadt. „Viele Grüße von Paul-Luca!“ Wie der Vater berichtete ging der damalige Unfall glimpflich ab. Ohne jegliche neurologischen Schäden entwickelt sich der Dreijährige altersgerecht und genießt die zweite Lebenschance in vollen Zügen. Nicht alle Einsätze verzeichnen ein derart glückliches Ende, sie machen aber diesen Beruf nicht nur spannend, sondern auch etwas Stolz. Stolz kann das Team der Neustrelitzer Luftrettung auch auf seine Geschichte sein. Über zehn Jahr flog die Bundeswehr bereits die Luftrettung mit dem SAR-93. Zum 01. Juli 2006 machte dann „Anneliese“ schließlich dem modernen „Christoph“ Platz. Seitdem fliegt der gelbe Hubschrauber an der Mecklenburgischen Seenplatte und im nördlichen Brandenburg zu Notfalleinsätzen.