Müritzfischer präsentieren Störe und Karpfen
„Solch einen hätte ich auch gerne mal an der Angel“, staunte die zehnjährige Marvin und schaute am Sonnabend gebannt den Boeker Fischern bei der Arbeit zu. „Ich glaub, da hast du dann ordentlich zu tun“, lachte unterdes sein Onkel Hannes. Beide saßen mit hunderten weiteren Besuchen an den Boeker Fischteichen und genossen das sonnige Wetter zum diesjährigen Abfischfest der Müritzfischer. Stück für Stück schritten die Männer in Wathosen durch das seichte Wasser eines der vielen Teiche. In den Händen das Ende eines Stellnetzes, das sich langsam enger zusammenzog. Das merkten auch die Störe, die hier in den zurückliegenden Monaten zu Hause waren. Ein Schlag mit der Schwanzflosse und das 14 Grad kalte Wasser spritzte in die Luft. Immer wieder peitschten Wellen durch die glatte Wasseroberfläche. „Das schaut gut aus, der hat sicher zwei Zentner“, machte Kultfischer Steffen Steinbeck neugierig. Und auch das Lachen der Fischtreiber versprach einen prächtigen Fang.
Ein Wink zum Kranführer und der ließ langsam ein Seil runter in den Teich. Minuten später hievte die Maschine einen waren 33 Jahre alten Stör aus dem Wasser. Behutsam wurde der Fisch in einem Transporter abgesetzt. „116 Kilogramm hat der Bursche“, so Steffen Steinbeck. Schnell erhaschten Groß und Klein noch einen Blick auf den urtümlichen Knochenfisch. „Der kommt jetzt in sein Winterquartier und wir sehen uns im Frühjahr wieder“, versprach der Müritzfischer. Beeindruckt verließen Marvin und sein Onkel den Uferbereich und steuerten die Rotunde an. Hier gab es für beide auch Fisch, und zwar auf dem Teller. Frisch gestärkt erkundeten beide das Gelände und ließen sich von Steffen Steinbeck einige Räuchertipps geben. Einen weiteren Tipp hatte der Fischer auch noch: „Am morgigen Sonntag wiederholen wir das Abfischen. Erst die Karpfen und dann die Störe“, so der Fischer. So zeigten die Müritzfischer an beiden Wochenendtagen, wie die traditionelle Arbeit der Fischer aussieht und verwöhnten hunderte Besucher mit Köstlichkeiten aus den heimischen Gewässern.