„Mittlerweile ist es nicht mehr fünf nach zwölf, es ist bereits halb eins“, mahnte Markus Häcker am Montagabend während seiner Eröffnungsrede zur Montagsdemo auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz). „Wir werden mehr und wir werden lauter“, konnte der Mitstreiter der Initiative „Menschlich – Stark – Miteinander“ feststellen, dennoch forderte Markus Häcker mehr Beteiligung von den Menschen, die von der aktuellen Politik alle gleichermaßen betroffen sind.
Dass der Marktplatz in Waren (Müritz) zusehends für immer mehr Menschen montags Anlaufpunkt ist, konnten die Organisatoren und auch die Polizei gleichermaßen registrieren. Am Montag fanden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg insgesamt 15 Versammlungen statt, die alle ohne Störungen verliefen. Die Themen richteten sich durchweg gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung und die Corona-Maßnahmen. Durch die zum Schutz der Versammlungen eingesetzten Polizeibeamten wurden etwa 3.500 Teilnehmer aus Bergen, Penkun, Barth, Ribnitz-Damgarten, Anklam, Grimmen, Röbel/Müritz, Stralsund, Neubrandenburg, Malchow, Pasewalk, Waren (Müritz), Greifswald und Neustrelitz gemeldet.
In Waren (Müritz) verzeichneten die Organisatoren 800 Demonstranten, die nicht zur Zuhörten, sondern sich auch mit einem lauten Trillerpfeifenkonzert Gehör verschafften. Neben Markus Häcker, der die jüngste Demonstration eröffnete, stellten sich auch Regina Cleemann und Doreen Peter an das Mikrofon und ließen ihren Sorgen und Nöten freien Rede-Lauf. Und beide Frauen griffen die gleichen brisanten Themen auf, welche die Menschen aktuell aufwühlt, spaltet und in Existenzängste treibt. Und gerade diese Existenzängste ziehen sich scheinbar durch alle Schichten der Bevölkerung. Arbeitnehmer, Rentner und Arbeitgeber vereinten sich und standen abermals auf der Montagsdemo geschlossen zusammen.
„Die derzeitige Energiepolitik macht uns kaputt“, hieß es seitens der Redner, die eine breite Zustimmung von den Demonstranten erfuhren. Doreen Peter, die ein Bestattungshaus in Neubrandenburg und Friedland leitet, stellt gleich zu Beginn klar, „ich will hier keine Trauerrede halten“. Vielmehr ließ die Unternehmerin ihrer Wut freien Lauf und traf damit auch den Nerv der Demonstranten. Nach den Redebeiträgen schlossen sich die Demoteilnehmer zu einem großen Demonstrationszug zusammen und absolvierten ihren Montagsspaziergang durch die Warener Innenstadt. „Am kommenden Montag ist der 03. Oktober und damit der Tag der Deutschen Einheit. Lass uns auch eine Einheit bilden und gemeinsam ab 18:30 Uhr hier auf dem Neuen Markt demonstrieren“, rief Markus Häcker auf.