Veranstaltung mit Entwicklungshelferin in Kenia
Dorothea Kruse vom Verein Christliche Fachkräfte International informiert im Sportlerheim Sietow
Am Abend des 22. Oktober 2024 berichtete Dorothea Kruse vom Verein Christliche Fachkräfte International (CFI) e. V. im Sportlerheim Sietow vor einem kleinen, aber sehr interessierten Publikum über ihre Zeit als Entwicklungshelferin in Kenia. Sechs Jahre hat Dorothea Kruse in Ostafrika gelebt – von 2017 bis 2020 in Tansania und von 2021 bis 2024 in Kenia. „Die beiden Länder liegen nebeneinander und haben beide Kisuaheli als Landessprache. Doch sonst sind sie recht verschieden“, berichtet die Mitarbeiterin des Vereins Christliche Fachkräfte International (CFI) e. V. In ihrem Vortrag am 22. Oktober 2024 im Sportlerheim Sietow legte sie den Schwerpunkt auf ihre Zeit in Kenia, die erst vor kurzem zu Ende gegangen ist.
Dort wohnte sie in der Nähe der Hauptstadt Nairobi. Etwa zehn Leute hörten ihr zu, Sietower mit ihren Kindern, Mitarbeiter der Initiative „Sietow up un dal“ und Landwirte. Das Interesse letzterer ist nicht verwunderlich, berichtete Dorothea Kruse doch vor allem darüber, wie sie im Rahmen der Entwicklungshilfe den örtlichen Bauern mit Rat und Tat zur Seite stand. „Es ging unter anderem darum, mit einfachen Mitteln, die vor Ort zur Verfügung standen, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern und so die Landwirtschaft ertragreicher zu machen“, fasst sie zusammen. So demonstrierte sie den Bauern beispielsweise, wie man durch Mulchen mehr Kohl oder Bohnen ernten kann. „Ein anderer Teil meiner Arbeit war es, den Menschen zu helfen, Verluste an Ertrag nach der Ernte zu vermeiden. So verfaulen beispielsweise viele Mangos direkt unter dem Baum.
Man kann sie aber retten und Marmelade daraus herstellen oder sie in Kuchen verarbeiten.“ Besonders lag es Dorothea Kruse am Herzen, den Kleinbauern zu demonstrieren, dass sie mit alternativen Düngemethoden oft erfolgreicher sind als mit chemischen. „Organischer Dünger, wie Laub oder Pflanzenreste, ist vorhanden und sofort nutzbar.“ Die Entwicklungshelferin kooperierte mit einer Organisation vor Ort. Eine Farm war ihr Anlaufpunkt, wo sie tätig wurde und zum Beispiel den Menschen alternative Düngemethoden zeigte. Aber Dorothea Kruse reiste auch mit ihren Kollegen in andere Ecken Kenias. Gemeinsam schulten sie die Einwohner dort. Die Gruppe der Zuhörer in Sietow war so fasziniert von Kruses Vortrag, dass sie zahlreiche Fragen stellte und der Abend so weit länger als zwei Stunden dauerte.
„Die Landwirte im Publikum wollten natürlich wissen, wie ihre Kollegen in Ostafrika arbeiten und warum manches nicht funktioniert“, erzählt die Referentin. Andere Zuhörer interessierten sich für die Rolle des Islam in Kenia und sein Verhältnis zum Christentum. Auch dazu konnte Dorothea Kruse etwas berichten. Ihr Hauptthema ist aber natürlich die Landwirtschaft, das Fach, das sie auch selbst studiert hat. „Ich empfinde es als Berufung, das zu tun, was ich tue: Menschen etwas Nützliches dazu beizubringen.“ Sie hat sich daran gewöhnt, dass die Erfolge sich dabei oft erst mit Verzögerung einstellen und auch schwer messbar sind. Nach insgesamt sechs Jahren in Afrika hat Dorothea Kruse auch den Kontinent in seiner Andersartigkeit lieben gelernt: „Das Leben dort ist intensiver als hier in Deutschland, weniger voraussehbar. Unerwartete Zwischenfälle wie Schafe auf der Straße können zum Beispiel einen ganzen Tagesablauf durcheinanderbringen.“