14 Band im Seehotel Ecktannen in Waren (Müritz)
Im Seehotel Ecktannen gab es am Wochenende mächtig was auf die Ohren. Alexander Börst hatte am Sonnabend wieder zahlreiche Musikerkollegen zusammengetrommelt, die gerne der Einladung zum legendären Musikantentreffen in Waren (Müritz) folgten. Insgesamt 14 Bands und Musikformationen aus der Müritzregion, weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und selbst aus dem sächsischen Dresden folgten dem Ruf und füllten den großen Veranstaltungssaal im Warener Seehotel Ecktannen. „Wir haben einen straffen Zeitplan und wollen auch gleich loslegen“, schaltete der Cheforganisator die Mikrophone pünktlich um 19 Uhr für Christian Heuschkel´s „Blasianten“, dem Warener Blasorchester, frei. Mit ihrer 30jährigen Bühnenerfahrung meisterten die Musiker souverän den Start in eine lange Musiknacht und heimsten sich den Applaus des Publikums ein. Und das setzte sich aus keinen geringeren, als hunderten erfahrenen Musikkollegen zusammen. Lediglich 25 Minuten hatten die Bläser Zeit, um ihr Können zu präsentieren. Was den Musikern um Christian Heuschkel keinerlei Schwierigkeiten, sondern jede Menge Spaß brachte.
Doch schon nach fünf Stücken hieß es schneller Bühnenumbau und Bandwechsel. Der Neubrandenburger Fabian Freisleben und Musikfreund Zappel, alias Jan Wallner, zupften bereits an ihren Gitarren. Mit deutscher Mucke gewannen die beiden die Ohren und Herzen der Gäste. Spätestens beim City-Klassiker „Am Fenster“ kochte der Saal. Das machte natürlich durstig und das Serviceteam im Seehotel Ecktannen hatte alle Hände voll zu tun. Tablettweise Getränke rein und auf dem Rückweg wieder leere Gläser mit rausnehmen. Zielsicher steuerten die Restaurantfachleute durch die Massen und sahen sich einer großen und dankbaren Gastfamilie gegenüber. Unterdes hieß es nach knapp einer Stunde Musik bereits wieder schneller Bühnenwechsel und „Dieses verdammte Gerenne“ aus Teterow konnte mit rockigen Klängen überzeugen. Das gelang auch „3BPM“ aus Röbel/Müritz, die auf Hits der 1960iger setzten. „und nun begrüßen wir die Band mit der weitesten Anreise“, kündigte Alex Börst „Jolly Tunes“ aus Dresden an. Die Sachsen hatten jede Menge Country-Pop im Gepäck und bewiesen, dass Musik eine Sprache ist, die jeder versteht. Und so punkteten sie unteranderem mit Johnny Cash. Kurz nach 21 Uhr verließ Organisator Alex Börst die Moderatorenfunktion und schnappte sich seine Drumsticks, denn seine Combo „IrreMurxX“ stand auf dem Programmplan. Mit irischer und Balkanmusik aus der ganzen Welt kreierten die fünf Musiker ihren eigenen Mix. Auch wenn der Chef selber mitspielt, hatte die Regel „25 Minuten“ Bestand und „Mete“ um Frontmann Pfeffi, alias Dirk Schünemann, warteten bereits ungeduldig auf ihren Auftritt. Das Quartett schmetterte feinsten Cool-Rock von der Bühne. Mit markanter Stimme brachte Pfeffi die Lautsprecher zum Glühen und sicherte sich bereits nach dem ersten Song ein kühles Bier von Musikerfreund Thomas Ringel.
Nach den etwas härteren Klängen brachte die Emil-Freude Band den Swing auf die Bühne. Hierfür borgten sie sich Alex Börst als Drummer aus, der diese Sezession sichtlich genossen hatte. Und noch einer verstärkte für einen Song die Combo. Musikurgestein Helmut Peters betrat die Bühne und erntete schon vor dem ersten Ton einen kräftigen Applaus. Und schon wurde die Halbzeit eingeläutet. Erneut ein kurzer Umbau und „Fingers weltweit“ knüpften mit „Riders on a storm“ erfolgreich an die Vorbands an. Eine lockere Prise von der Küste brachten schließlich die Rostocker „Sounddeema“ mit an die Müritz. In altbewährter Rockermanier konnten schließlich auch die Malchower „Intershop“ aus dem Vollen schöpfen und präsentierten Titel aus ihrem breitgefächerten Repertoire. Mit dem Unplugged-Auftritt von „Plug and Play“ und der Show von „Notensicher“ neigte sich der Programmplan eine Stunde nach Mitternacht dem Ende entgegen. Natürlich konnten die Musiker nicht einfach den Stecker ziehen und nutzten die Gunst der Stunde, um mit einigen Zugaben den Morgen entgegenzusteuern.