Feuer im Betreuten Wohnen in der Seebadstraße
Dramatische Szenen spielten sich zu nachtschlafender Zeit am Dienstag in Röbel/Müritz ab. Gegen 21:50 Uhr lösten Rauchmelder im Betreuten Wohnen des Pflegeheim Tramnitz aus. Obligatorisch alarmierte die Leitstelle Neubrandenburg die zuständige Freiwillige Feuerwehr aus Röbel/Müritz. Doch diesmal wurden die Einsatzkräfte nicht zu einem Fehlalarm gerufen, denn das laute Piepen wurde tatsächlich durch beißenden Qualm ausgelöst. Großalarm wurde für die Stadt Röbel/Müritz sowie für die Feuerwehren der umliegenden Gemeinden ausgelöst. Während eine halbe Stunde nach der ersten Alarmierung noch weitere Einsatzkräfte zu der Pflegeeinrichtung in der Seebadstraße eilten, versuchten die ersten Trupps, die 27 Bewohner des Altbaus, in dem sich das Betreute Wohnen der Diakonie befindet, zu wecken und in Sicherheit zu bringen. Angriffstrupps gingen unter schwerem Atemschutz in das verrauchte Gebäude vor. Auch die Drehleiter der Stadt Röbel wurde in Stellung gebracht, um einen zweiten Rettungsweg für das zweigeschossige Gebäude zu realisieren. Doch ein technischer Defekt des Hubrettungsfahrzeugs verwarf diesen Plan. Steckleiterteile wurden von außen aufgestellt und weitere Trupps eilten mit Atemschutz und Fluchthauben in das Innere des verrauchten Flügels. Unterdes weckte das Diakonie-Team, unter ihnen auch Heimleiter Sascha Jochens, der unvermittelt trotz Urlaub zur Einsatzstelle eilte, die 87 Senioren des stationären Heims. „Zum Glück ist das eigentliche Pflegeheim nicht betroffen und unser Evakuierungsplan konnte sich auf die ersten Maßnahmen beschränken“, zeigte sich Heimleiter Jochens erleichtert.
Während die Feuerwehren fieberhaft mit einem Großaufgebot die Bewohner in Sicherheit brachte und nach der eigentliche Brandstelle suchte, war auch der DRK-Rettungsdienst mit einem Großaufgebot in der Seebadstraße einsatzbereit. Vier Rettungswagen standen in einem Bereitstellungsraum. Zwei Notärzte und mehrere Notfallsanitäter und Rettungsassistenten sichteten und versorgten die geretteten Senioren. „Glücklicherweise ist keiner der Frauen und Männer ernsthaft geschädigt“, so Wolfgang Wachs als leitender Notarzt. Dennoch: Vier Personen im Alter von 88, 91, 82 und 77 Jahren mussten mit Verdacht einer Rauchgasvergiftung medizinisch behandelt werden. Die zwei Frauen und zwei Männer wurden in die umliegenden Krankenhäuser Plau und Waren (Müritz) verbracht. Der Großteil der Senioren wurde durch den Sanitätsdienst betreut, bis sie von Angehörigen abgeholt oder auf andere Heime aufgeteilt wurden. Hierbei unterstützte unteranderem Andreas Sprick (CDU). Der Bürgermeister fuhr ebenfalls zur Einsatzstelle, um sich vor Ort ein Bild der Schadenslage machen zu können. Gegen Mitternacht konnten schließlich die ersten Feuerwehreinheiten die Seebadstraße wieder verlassen. Die letzten der knapp 100 Einsatzkräfte konnten erst in den frühen Morgenstunden den Heimweg antreten. Ein Brandursachenermittler wird bei der Staatsanwaltschaft angefordert. Im Einsatz waren 22 Rettungssanitäter und zwei Notärzte, sowie 61 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Röbel und der angrenzenden Gemeinden. Der derzeit geschätzte Schaden beträgt 12.000 Euro.
Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Röbel/Müritz, Feuerwehr Ludorf, Feuerwehr Kambs, Feuerwehr Bollewick, Feuerwehr Gotthun, Feuerwehr Sietow sowie die Drehleiter der Feuerwehr Waren (Müritz)
DRK-Rettungsdienst mit vier Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sowie mehrere Ehrenamtliche des Sanitäts- und Betreuungsdienstes