„Drei Jahre konnten wir keine Walpurgisnacht feiern, war das nicht scheiße?“ Eindeutiger konnte der Teufel, alias Michael Baaß, es am Sonntag nicht formulieren. Ebenso eindeutig war die Antwort von hunderten Gästen auf dem Gelände der alten Burg Penzlin. Umso größer war aber auch die Feierlaune der Penzliner und der zahlreichen Besucher von Punschendörp zur Walpurgisnacht 2023.

Und die wurden mit einem bunten Programm auf der Burg Penzlin begrüßt, das bereits am Nachmittag begann. Bei kostenfreiem Eintritt bot die Penzliner Walpurgisnacht zahlreiche Mitmachangebote für Kinder und Junggebliebene. Wer einfach nur Verweilen und Zuhören wollte, der war bei den Auftritten der Kinder aus der AWO-Kita oder bei Rock und Humpa von Collec-Tiv-Reggae genau richtig. Die eröffneten nämlich das Nachmittagsprogramm und stimmten so auf die nächsten Stunden ein. So wurde mit Blasmusik der Maibaum gerichtet und der Penzliner Frauenchor sang mit frühlingshaftem Elan. Unterdes fieberten 25 kleine Nachwuchshexen und ein zukünftiger Teufel der Wahl zum Burghexlein entgegen. Dabei war stellenweise nicht zu erkennen, ob die Kinder oder die Eltern aufgeregter waren. Die mussten sich aber bis 18:30 Uhr geduldet. Schließlich scharte der Teufel seine Hexen um sich. „Fünf an der Zahl müssen es sein. Wer kann das Burghexlein besser bewerten, als unsere Hexen“, rief der Teufel in die Menge. Und hier warteten sie schon. Eine schauriger und gleichzeitig schöner als die andere. Nach und nach holte der Teufel die Anwärterinnen und den einen Anwärter zu sich auf die Bühne. Während die Hexenjury Punkte verteilte, applaudierte das Publikum. Ganze 35 Minuten dauerte die Zeremonie, in der sich die kleinen Hexlein der Jury präsentierten und um Punkte buhlten. Weitere zwanzig Minuten brauchten die Wertungsrichterinnen, um das Ergebnis zu präsentieren. Und das hatte eine Überraschung parat. „Wir haben keinen dritten Platz, dafür einen zweiten und gleich zwei erste Plätze“, verkündete der Teufel, der sich mächtig stolz auf den Walpurgis-Nachwuchs zeigte. So durfte sich Marleen über den silbernen Hexenbesen freuen und Tinke sowie Leokardia schwirren fortan auf dem goldenen Hexenbesen durch die Lüfte.

Mit weiterer Livemusik von Collec-Tiv-Reggae, Nachtführungen durch den Hexenkeller, der Wahl zur großen Burghexen wurden am 30. April noch viele gemütliche Stunden am Walpurgisfeuer unterhalb der Penzliner Burg gesellig verlebt. Und schnell merkten Hexen, Hexer, der Teufel und alle anderen Besucher: „Drei Jahre konnten wir keine Walpurgisnacht feiern, war das nicht scheiße?“