In Malchow haben sich Vertreter der Holzverarbeitung, Waldbesitzer, des Tischlerhandwerks, Architekten und Forstleute zum regionalen Netzwerkgespräch getroffen. Agrar- und Forstminister Dr. Till Backhaus erklärt anlässlich des Treffens, welche Bedeutung die Holzwirtschaft für das Land Mecklenburg-Vorpommern hat.
„Das Cluster Forst und Holz nimmt in Mecklenburg-Vorpommern eine deutlich größere volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Bedeutung ein, als weithin angenommen und umfasst rund 2.700 Unternehmen mit mehr als 16.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro. Der Holzeinschlag in unserem Land beträgt rund 1,8 Mio. Kubikmeter. Gut die Hälfte stammt aus der Landesforst. Das sind beeindruckende Zahlen, die deutlich machen, wie wichtig funktionierende Wälder für uns sind. Sie sorgen für Artenschutz, Klimaschutz, sauberes Wasser und gute Arbeitsplätze. Das Multitalent Wald liefert uns den nachhaltigen Wertstoff Holz, aus dem hochwertige Produkte aus regionaler Produktion entstehen. Holzeinschlag und Klimaschutz sind dabei keine Gegensätze, sondern Partner für Nachhaltigkeit.
Denn die Klimaschutzschutzleistung bewirtschafteter Wälder ist eng mit dem Klimaschutz durch Holzverwendung verbunden. Diese wird als stofflich Substitution vom Weltklimarat anerkannt. Dies funktioniert aber nur, wenn unser Wald auch gesund und widerstandsfähig gegen Klimaeinflüsse ist. So haben wir in den vergangenen 30 Jahren den Landeswald konsequent umgebaut. 75% der Wälder sind Mischwälder. Die nachhaltige Holznutzung ist gewährleitest, 57% des jährlichen Zuwachses werden aktiv genutzt. Über 40% des Zuwachses verbleibt in den Wäldern. Die Bewirtschaftung des Landeswaldes ist auf ökologische Belange ausgerichtet. Seit 25 Jahren bewirtschaftet das Land seinen Wald durch eine naturnahe Forstwirtschaft und setzt verstärkt auf natürliche Verjüngung der Waldbestände. Insgesamt sind auf 17,3 % der Waldfläche Nutzungen nicht erlaubt oder eingeschränkt (Bundesdurchschnitt: 8,6%). Das war wohl auch der Grund, warum wir in den Dürrejahren was den Schadholzanteil angeht, mit einem „blauen Auge“ davongekommen sind.
So betrug das bundesweite Schadholzaufkommen 2020 ca. 60 Mio. m³, davon mehr als 90% Nadelschadholz. In Mecklenburg-Vorpommern wurde für 2020 eine Schadholzmenge von ca. 649.000 m³ registriert. Wir müssen dem Wald weiterhin helfen, damit er uns helfen kann. Als Bestandteil des Klimaschutzplans 2050 der Bundesregierung unterstützt die Charta für Holz 2.0 die Holzverwendung für den Klimaschutz und die Ressourcenschonung wesentlich. Auf Landesebene konnte der Landesbeirat Holz MV (gegründet 2002, 25 Mitglieder) durch verstärkte Netzwerkarbeit einen Beitrag zur Steigerung der Holzverwendung leisten. Es werden in MV verstärkt Gebäude zur privaten und öffentlichen Nutzung aus Holz gebaut. Die öffentliche Hand sollte verstärkt Vorbildrolle übernehmen. Dafür setze ich mich ein, zum Beispiel im Rahmen der Landesinitiative „Unser Wald in MV“. Schutz durch Nutzung ist meine Devise für unsere Wälder. Ein stabiler Holzpreis wäre hier eine wichtige Unterstützung. Ob die derzeitige Erholung des Preises allerdings auch nachhaltig ist, muss bezweifelt werden“, so Backhaus.