Firma Papenbroock liefert moderne Holzverarbeitungszentrum
Von der Tradition ins Moderne, dieser Sprung ist gewaltig. „Aber wenn man mit der Zeit gehen will, dann ist er unabdinglich“, machte Birgit Köpnick am Donnerstag im Berufliche Bildungszentrum Müritz (RBB) neugierig. Während der Schulalltag für die 1.390 Schüler in mehreren Ausbildungsberufen sowie im Fachgymnasium normale weiterlief, war die Schulleiterin des RBB Müritz sowie die Auszubildenden im holzverarbeitenden Gewerk mächtig neugierig. Wir haben rund 460.900 Euro in eine neue CNC- Maschine investiert, die Gesamtinvestition in einen neuen modernen Unterrichtsraum belaufen sich auf 600.000 Euro“, so Birgit Köpnick. Über die Firma Papenbroock wurde jetzt eine moderne HOMAG-Maschine als CNC-Bearbeitungszentrum in Dienst gestellt.
„Ich sehe die Maschine heute auch das erste Mal und bin schon ganz aufgeregt“, musste Birgit Köpnick zugeben. Aber bis sie mit einer Delegation von politischen Vertretern und Mitarbeitern des Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in die neue „heilige Halle“ durfte, musste sie sich noch etwas gedulden. „Wir starten unseren Rundgang in der traditionellen Werkstatt“, erklärte Lehrer Udo Sievert, der als Abteilungsleiter „Holz“ für die Azubis aus drei verschiedenen Holzberufen verantwortlich ist.
„Wir haben pro Lehrjahr 40 – 50 Schüler“, so der Fachlehrer und unterstreicht damit die gute Nachfrage an dem Beruf des Tischlers. Zwei von ihnen sind Hanna und Torben aus dem zweiten Lehrjahr, die in der klassischen Werkstatt erläuterten, welche Schritte für die Holzbearbeitung notwendig sind und welche Möglichkeiten es gibt. „Die Holzwerkstatt gibt es seit 1996. Vor fünf Jahren wurde sie erneuert“, so Udo Sievert. Abrichtmaschine, Fräse und Hobel gehören zu den Standard Werkzeugen, mit denen die Schüler lernen, fachgerecht umzugehen. „Aber die Zeit geht weiter und wir müssen unsere Schüler auf das Leben in einem spannenden Beruf vorbereiten“, erklärte der Abteilungsleiter und ergänzte: „Wir kommen um die Weiterentwicklung und Beschulung in der CNC-Technik nicht drum rum.“ Darum vermittelt Udo Sievert mit sechs Fachkollegen nicht nur theoretisches Wissen, sondern entwickelte eine didaktische Jahresplanung, die eine komplexe Ausbildung ermöglicht.
„Wir sind eigentlich eine Berufliche Schule, das bedeutet theoretischer Unterricht. Aber eben nicht bei uns“, so Birgit Köpnick, die unterstreicht: „Die Technik ist aber nur das eine, wir brauchen Lehrer, die sich damit identifizieren und es auch leben.“ Mit diesen Worten wurde die Tür zur ehemaligen Werkhalle für Maurer aufgeschlossen und ein heller großer Raum kam zum Vorschein. Unterrichtsplätze, von Lärm und Staub durch eine Glasfront abgetrennt im hinteren Bereich und ein modernes CNC-Bearbeitungszentrum im vorderen Teil. „Es ist eine wunderbare Schule, in der mit viel Herzblut gearbeitet wird“, schwärmte Josef Oppeneiger, der über Pappenbrock-Holztechnik die Einweisung und Schulung an der Maschine und der aufwendigen Software vornahm. Neben den Lehrern war auch Nico, der im zweiten Ausbildungsjahr bei der Tischlerei Rohr aus Waren (Müritz) lernt, einer der ersten, die in die neue Arbeitsmaschine eingewiesen wurde. Unter den staunenden Blicken von Klassenkameraden und Gästen schob er ein Holzstück in die CNC-Maschine, die per Knopfdruck anfing zu arbeiten. Binnen weniger Minuten kam eine gravierte hölzerne Schale zum Vorschein. „Die Vorarbeit dauert sicher etwas länger, aber die Vorlage hat dann auch Bestand“, so Udo Sievert. Das erste Exemplar der Holzschale durfte Dirk Rautman als Leiter des Schulverwaltungsamtes im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte für sich verbuchen. Der dankte mit einem Förderbescheid aus dem Wirtschaftsministerium, die das Projekt zu 90 Prozent unterstützten.