Baukosten von 42 auf 62 Millikonen Euro gestiegen
Am Freitag (06.07.2018) wird die erste Hälfte der neuen Petersdorfer Brücke für den Verkehr freigegeben. Damit stehen pünktlich zum Beginn der Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern (und einen Tag nach deren Beginn in Berlin und Brandenburg) wieder je zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Am Donnerstag (05.07.2018) von 18.30 bis 24 Uhr muss die Fahrbahn in Richtung Rostock für die vorbereitende Arbeiten gesperrt werden.
„Ich gehe davon aus, dass sich damit pünktlich zur ersten großen Reisewelle in Richtung Ostsee die Staugefahr an dieser Stelle erheblich verringern wird“, sagte Landesverkehrsminister Christian Pegel heute (02.07.2018) bei einer Besichtigung vor Ort. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass Straßenbaumaßnahmen im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern stets so geplant und durchgeführt werden, dass der Ferienverkehr möglichst nicht beeinträchtigt wird: „Die Fahrbahnerneuerung der A 20 zwischen der Anschlussstelle Rostock-Südstadt und dem Autobahnkreuz Rostock hat die Straßenbauverwaltung um die Sommerferien herum geplant. Der jüngste Bauabschnitt konnte so am 18. Juni abgeschlossen werden. Den letzten Bauabschnitt im Bereich des Autobahnkreuzes nehmen wir nach den Ferien in Angriff.“
Ebenso wird die Baustelle auf der A24 bei Wöbbelin zum Ferienstart abgebaut. Und auch auf der B96n auf Rügen zwischen Strüßendorf und Ralswiek rollt der Verkehr seit 15. Juni wieder ungehindert – pünktlich zu den Ferien und vor allem den Störtebecker-Festspielen in Ralswiek. Auch dort wird erst im September weitergearbeitet. „Und die dringend erforderliche Deckenerneuerung an der B110 nach Usedom vor der Zecheriner Brücke haben die Kollegen des Straßenbauamtes Neustrelitz binnen einer Woche im Juni erledigt. Auch dies im Bewusstsein, dass die Ferien mit ihrem Urlauberansturm vor der Tür stehen“, nannte Christian Pegel ein weiteres Beispiel und fügte dann hinzu: „Hier an der Petersdorfer Brücke haben wir darauf gedrängt, dass die Vierspurigkeit vor den Ferien hergestellt wird. Ich bin erleichtert und der Deges sehr dankbar, dass sie dies möglich gemacht hat.“
Zunächst werden an der A 19 am 6. Juli die zwei Spuren in Richtung Süden auf die neugebaute Brückenhälfte verlegt. Ab dem frühen Freitagmorgen können Autos in beiden Richtungen wieder auf je zwei Spuren fahren, auf der neuen Brücke in Richtung Berlin mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde. Auf der maroden alten Brücke, in Richtung Rostock, wird die Höchstgeschwindigkeit eine Woche später von 40 auf 80 Stundenkilometer hinaufgesetzt: Am Donnerstag, 12. Juli, werden auch die zwei Spuren nach Norden auf die neue Brückenhälfte verlegt, die breiter ist als die alte und vier Fahrstreifen in einer Baustellenverkehrsführung aufnehmen kann. Dies erfolgt bei rollendem Verkehr.
Für die Verlegung der ersten beiden Spuren am 5. Juli sind umfangreiche Umbauten und Anpassungen zwischen der alten und der neuen Brückenhälfte erforderlich. So müssen die Schutzwände zurückgebaut und die Fahrbahnen neu markiert werden. „Dafür muss die A 19 am Donnerstag, 5. Juli, von 18.30 Uhr bis Mitternacht zwischen den Anschlussstellen Röbel und Malchow in Fahrtrichtung Norden gesperrt werden“, kündigte Bereichsleiter Andreas Irngartinger von der Fernstraßenplanungs- und -baugesellschaft des Bundes Deges an, die die Baumaßnahme durchführt. Die Umleitung in dieser Zeit von der Anschlussstelle Röbel über die B 198/B 103/B 192 zur Anschlussstelle Malchow ist ausgeschildert.
Da die neue Fahrbahn der A 19 höher verläuft als die alte, muss die Höhe der Auffahrt der Anschlussstelle Waren in Richtung Ostsee angepasst werden. Dazu wird die Auffahrt auf die A 19 vom 11. bis 27. Juli 2018 gesperrt. Verkehrsteilnehmer müssen in dieser Zeit auf die Anschlussstellen Röbel und Malchow ausweichen.
Irngartinger sagte auch: „Die Verkehrsführung ab 12. Juli ist noch nicht der Endzustand. In beiden Richtungen bleibt es zunächst bei einer Baustellenverkehrsführung mit eingeschränkten Fahrstreifen mit den üblichen Tempo 60 an den Verschwenkbereichen am Anfang und Ende der Baustelle. Das bedeutet, dass es in Zeiten mit sehr hohem Verkehrsaufkommen bei der Einfädelung auf die neue Brückenhälfte zu Staus kommen kann, die aber erheblich kürzer ausfallen dürften als beim Einfädeln auf die jeweils eine Spur pro Richtung auf der maroden Brücke in den vergangenen Jahren.“
„Dieses Nadelöhr ist damit, wenn auch nicht beseitigt, so doch bedeutend aufgeweitet. Das ist ein großer Fortschritt vor allem für die Urlauber auf dem Weg zur Ostsee“, fasste Infrastrukturminister Christian Pegel zusammen – und gab auch einen Ausblick, wie es weitergeht an der Baustelle: „Noch in diesem Sommer beginnen die Arbeiten zum Abriss der östlichen Brückenhälfte. Die Fertigstellung der Petersdorfer Brücke ist für den Sommer 2020 geplant.“
Die Maßnahme inklusive Umbau der Anschlussstelle Waren kostet voraussichtlich ca. 62 Millionen Euro - etwa 19 Millionen Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Als Hauptgrund dafür nannte Irngartinger neben der allgemeinen Steigerung der Baupreise in den vergangenen Jahren die anspruchsvollen Gründungsarbeiten, die wegen des schwierigen Baugrunds einen deutlich höheren Aufwand erforderten als erwartet.
Zahlen & Fakten
Maßnahme: Ersatzbau für marode Autobahnbrücke aus dem Jahr 1978, Brücke mit vierspuriger Autobahn inkl. Umbau Anschlussstelle Waren
Länge: 1,16 km
Baubeginn: Juni 2015
Fertigstellung: voraussichtlich Sommer 2020
Kosten: 62 Millionen Euro (aus Bundesmitteln)