An jedem Montag findet in Waren (Müritz) um 18 Uhr auf dem Neuen Markt die öffentliche Versammlung, die von der Initiative „Menschlich-Stark-Miteinander“ organisiert wird, mit einem bunten Lichterspaziergang statt. Gemeinsam und friedlich stehen die Menschen hier für eine freie Impfentscheidung, für die Überwindung der Spaltung der Gesellschaft und für einen offenen Diskurs.
Am 21. Februar 2022 steht die Versammlung unter dem Motto: „Wir sind die rote Linie“. Hintergrund des Themas ist die Äußerung des Warener Präsidenten der Stadtvertretung, Rüdiger Prehn, in einer Pressemitteilung, dass unter anderem auch auf unseren Versammlungen faschistisches, rechtsextremistisches und antisemitisches Gedankengut verbreitet werden würde. Dazu wird es am kommenden Montag Redebeiträge geben.
Rüdiger Prehn hatte in einer Pressemitteilung über die Beweggründe der Autoren des „Warener Appell“ informiert. Anstoß der aktuell verhärteten Fronten ist der Satz „Die gemeinsame Sorge wegen der Veränderungen im Zusammenleben der Menschen, wegen des zunehmenden Hasses und der Gewalt zwischen den Menschen aber auch der zunehmenden Verbreitung extremistischen, faschistischen und antisemitischen Gedankengutes unter dem Deckmantel des Protestes gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, fassten wir in einem Appell zusammen.“ Dieser Satz bzw. Teile dieses Zitates gingen wie ein Lauffeuer durch verschiedene Medien und erhitzten die Gemüter derart, dass scheinbar nur noch verbrannte Erde übriggeblieben ist. So informiert Rüdiger Prehn am 17.02.2022 in einer weiteren Pressemitteilung: „Ein vom Bürgermeister angeregtes Gespräch zwischen mir und den Initiatoren der Initiative „Menschlich – Stark – Miteinander“ wurde seitens der Mitglieder dieser Initiative abgelehnt. Sie sehen in der von mir (SO NICHT) gemachten Aussage eine Ehrverletzung und erwarten eine Entschuldigung auf dem gleichen Weg, den ich auch für das Anschreiben zur Veröffentlichung des „Warener Appells“ genutzt habe. Man erwartet also von mir, dass ich mich für etwas entschuldige, was ich so, wie Herr Müller den Satz nur in Teilen, die ihm genehm sind, zitierte, nicht gesagt habe. Dafür sehe ich keinen Grund, zumal man nicht einmal bereit ist, mit mir ins Gespräch zu kommen.“
Die Reaktion auf diese Stellungnahme des Präsidenten der Stadtvertretung wird scheinbar spätestens am 21.02.2022 auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz) folgen, denn unter dem Motto: „Wir sind die rote Linie“ soll im Rahmen des Spaziergangs eine symbolische rote Linie gezogen werden und im Anschluss für alle Interessierten das offene Mikrofon anboten werden. Gleichzeitig freut sich Thomas Müller als Organisator und Musiker, dass der Berufsmusiker und bekannte Organisator der wöchentlichen Aktion „Wolgast steht auf“, Martin Blumentritt, sich für die nächste Montags-Demo in Waren (Müritz) angekündigt hat.