Malchower Dilettanten-Bühne
Schauspieler der MaDiBü: „Einmal Theater im Jahr reichte uns nicht“
Die Malchower Dilettanten-Bühne, kurz „MaDiBü“, feierte vor kurzem ihren ersten Geburtstag. Nach dem erfolgreichen „Kessel Buntes“, dem „MaDiBü“-Buffet am 02. November 2024, probt ein Teil der Laienschauspieler nun für das diesjährige Weihnachtsstück. Ines Freye schlägt den Hefter mit dem Skript des Weihnachtsstückes auf und schaut wieder auf die Bühne der Malchower „Werleburg“. „Noch einmal!“ ruft sie den Darstellern zu, die mit Bärten, Mützen und Heiligenscheinen als Wichtel oder Engel erkennbar sind. Ein zweiter Durchlauf des Stückes „Die Weihnachtsfabrik“ folgt. Ines Freye hat es geschrieben und die Skripte an die Schauspieler verteilt. Von der Probe am 20. November bis zur Aufführung beim Adventsmarkt sind zwar noch zehn Tage Zeit, aber dann muss alles sitzen. Am 30. November um 15 Uhr werden sich dann hoffentlich viele Kinder im Saal der „Werleburg“ das Stück anschauen und danach mit den Schauspielern „In der Weihnachtsbäckerei“ singen.
Bei der Probe, die wie stets an einem Mittwochabend stattfindet, ist nur ein Teil des „MaDiBü“- Ensembles auf der Bühne. Denn das Stück hat nicht mehr als sechs Rollen: Irma Becker spielt den Engel Serafina, Renate Siggelow den Engel Aurelia, Ulrike Tschernek den Wichtel Tilda, Horst Siggelow den Wichtel Tomte, Monique Wolframm den Wichtel Carlotta. Daneben agiert der zehnjährige Helge Würfel, den Ines Freye gezielt für das Stück ausgesucht hat. Er ist in die Rolle des kleinen Wichtels Franzl geschlüpft, der noch nicht lesen kann. Er hat daher den Baum mit Ostereiern geschmückt statt mit Weihnachtsdekoration, was einige Verwirrung auslöst. Im Stück, das rund fünfunddreißig Minuten dauern soll, geht es neben den Wünschen, die realisierbar sind, auch um solche, wo selbst Wichtel, Engel oder Weihnachtsmann nicht helfen können, wie die nach mehr Zeit für die Familie oder Heilung von einer Krankheit. „Es wird klar: Für die Erfüllung dieser immateriellen Wünsche sind die Menschen selbst verantwortlich“, sagt Ines Freye.
Malchower Dilettanten-Bühne sucht weitere Schauspieler
Die Malchower Dilettanten-Bühne gibt es seit dem Herbst 2023. Mittlerweile ist sie auf sechzehn Mitglieder zwischen 46 und 86 angewachsen. Keiner von ihnen ist Profi. Einige stehen seit vielen Jahrzehnten als Laiendarsteller auf der Bühne, wie Irma Becker und Günter Lachmann. Ines Freye hat als Kind Ballett getanzt und ist so mit der Bühne vertraut. Als ehemalige Leiterin mehrerer Seniorenheime in Bremen hat sie zudem Erfahrung darin, kulturelle Veranstaltungen zu organisieren. Ein Teil der Gruppe gehört auch zu dem losen Ensemble, das sich jedes Jahr unter der Leitung von Wolfgang Henkel zusammenfindet, um ein Stück fürs Volksfest einzustudieren. „Doch wir haben gesagt: Einmal Theater im Jahr reicht uns nicht“, erläutert Ines Freye.
Die Malchower Dilettanten-Bühne startete dann mit dem Weihnachtsstück 2023 „Hans im Glück“, brachte danach zum Frauentag „Wenn der Heiler kommt“ auf die Bühne und acht Monate später das „MaDiBü“-Buffet, eine Art Malchower „Kessel Buntes“. Drei Veranstaltungen pro Jahr entweder mit einem Teil des Ensembles oder mit der ganzen Gruppe seien langfristig ein realistisches Maß. Dabei wünscht sich das Team weitere Mitglieder, die es auch ein wenig verjüngen dürfen. Sie müssen keine Theatererfahrung mitbringen, aber Spielfreude und Ideen. „Jeder, der mitmachen will, findet seinen Platz. Neben den Darstellern brauchen wir auch Leute, die sich um die Kostüme oder das Bühnenbild kümmern.“ Für Ines Freye ist die Tätigkeit in der Theatergruppe ein ehrenamtlicher Teilzeitjob. Zehn Stunden pro Woche kommen zusammen, schätzt sie. Sie schreibt die Stücke nicht nur, sondern bearbeitet sie auch, kopiert die Texte für das Ensemble und erledigt die organisatorischen Aufgaben. Ihr Mann Uwe, der ebenfalls zur Gruppe gehört, unterstützt sie dabei. Für die anderen Mitglieder ist das Theaterspiel bei der Malchower Dilettanten-Bühne nicht ganz so zeitaufwändig, wenn man vom Textelernen absieht. „Wir proben jeden Mittwoch zwei Stunden hier und haben viel Spaß!“