Kirchen während der Friedlichen Revolution
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig würdigt Rolle der Kirchen
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat die Rolle der Kirchen während der Friedlichen Revolution gewürdigt. „Dass wir heute in einem vereinigten demokratischen Deutschland leben, ist ganz stark das Verdienst der Kirchen in Ostdeutschland“, erklärte die Ministerpräsidentin auf dem Empfang der Nordkirche am Reformationstag. „Ob Waren, Schwerin oder Stralsund: Es waren vielfach kirchliche Gruppen, die im Herbst 1989 die Proteste getragen haben. Hier in Stralsund fand das erste Friedensgebet am 18. September 1989 statt - mit 20 Leuten. Am 9. Oktober 1989 waren es schon 400 Menschen. Im kirchlichen Raum war man ein wenig geschützt und zusammen in einer Gemeinschaft, in der man diskutieren konnte“, erinnerte Schwesig an die Ereignisse vor 35 Jahren. Sie habe großen Respekt vor allen, die damals für Freiheit und Demokratie eingetreten sind.
„Die Menschen, die dabei waren, wussten nicht, ob sie am Abend zu ihren Familien nach Hause kommen oder im Stasi-Knast landen. Man brauchte Mut, um zum Friedensgebet oder zur Demonstration zu gehen. Und die Pfarrer mussten den Mut aufbringen, die Räumlichkeiten und die Möglichkeiten der Kirche zur Verfügung zu stellen“, sagte Schwesig. Der Idealismus der Engagierten in der Friedlichen Revolution könne auch heute noch Mut machen. Das Motto des diesjährigen Reformationsempfangs „Gemeinsam unterwegs“ sei gut gewählt. „Wir leben seit bald 35 Jahren in einer Demokratie. In Frieden und Freiheit. Das ist Grund zur Freude und etwas, worauf wir stolz sein können. Gemeinsam sind wir unterwegs in die Zukunft. Gemeinsam können wir die Zukunft gestalten und meistern“, so die Ministerpräsidentin.