Gründung der Stadtwerke Malchow GmbH
Sitzung der Malchower Stadtvertreter am 07.11.2024
Wie immer war jedoch der erste größere Tagesordnungspunkt der Stadtvertreterversammlung in der „Werleburg“ der Bericht des Bürgermeisters über die wichtigen Angelegenheiten, mit denen sich Malchow in den sechs Wochen seit der vorhergegangenen Sitzung befasst hatte. Bürgermeister René Putzar legte unter anderem dar, dass man Anfang Dezember einen Notartermin mit Vertretern des Aquakulturunternehmens anberaumt habe, das sich in Malchow ansiedeln wolle. Die neue Poststation im Kiebitz-Markt werde voraussichtlich am 1. Dezember öffnen. Für die Gedenkwoche zum Jahrestag der Lagerbefreiung im kommenden Jahr liefen die Vorbereitungen. Danach würdigte Putzar den Arbeitseinsatz auf dem Klosterfriedhof am 2. November und berichtete über Autos, die die Stadtverwaltung angeschafft hätte, offene und neu besetzte Stellen, den Fortschritt bei mehreren Bauverfahren und den Bau eines Schiffsanlegers im Kurgebiet. „Bei letzterem geht es sogar schneller voran, als es geplant war, was uns natürlich sehr freut.“ Zudem bereite man die Ausschreibung für einen Einkaufsmarkt auf dem Kloster vor. Auch zur Drehbrücke, einem der Wahrzeichen der Inselstadt, gibt es neue Entwicklungen. „Die Elektronik der Brücke, die durch die Kollision mit einem Auto beschädigt worden war, ist repariert.“ Abschließend ging der Bürgermeister unter anderem auf den steigenden Instandhaltungsaufwand bei städtischen Gebäuden, die Statistik zu den Booten, die in der letzten Saison im Stadthafen gelegen haben, und Differenzen beim Zensus zu den Einwohnern Malchows ein. In der Einwohnerfragestunde erkundigte sich ein Malchower, wie der Stand zu den Infotafeln an der Strandstraße sei. Der Bürgermeister versprach, dass diese in der kommenden Saison zu einem großen Teil fertiggestellt sein sollen. Unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen und Anregungen der Mitglieder monierte eine Lokalpolitikerin unter anderem, dass sie zu wenig Informationen dazu erhalten habe, wie viele Beschlüsse der Stadtvertretung in den letzten acht Jahren umgesetzt worden seien und welche nicht. Ihr Kollege fragte, warum die Stege in der Mühlenstraße gesperrt seien. Man prüfe, welche man reparieren oder erneuern müsse, antwortete der Bürgermeister.
Stadtvertreter stimmen der Gründung der Stadtwerke Malchow GmbH zu
Im Beschlussteil drehte sich das meiste um die Stadtwerke Malchow. Dazu hatte man auch den Werkleiter Robert Kersting als Experten geladen, der Hintergrundinformationen lieferte. Um die öffentliche Ladeinfrastruktur in der Gemeinde rechtlich sauber weiterentwickeln zu können, hatte man eine Beschlussvorlage entwickelt, die vorsah, die Stadtwerke Malchow GmbH zu etablieren. „Die Stadtverwaltung plant die Gründung einer Stadtwerke Malchow GmbH als hundertprozentige Tochter der Stadt. Diese soll parallel zum bestehenden Eigenbetrieb Stadtwerke Malchow existieren und mit diesem eng verzahnt sein“, hieß es darin. Damit würde der Geschäftsbereich Elektromobilität in diese GmbH ausgelagert. Gegebenenfalls könnten in der Zukunft weitere Geschäftsbereiche folgen. Robert Kersting bekäme damit auch die Funktion als Geschäftsführer der neuen GmbH. Die Stadtvertreter stimmten der Vorlage zu. „Nun sollten sich die Fraktionen der verschiedenen Parteien in der Stadtvertretung dazu Gedanken machen, wen sie in den Aufsichtsrat der Institution entsenden wollen“, hieß es dazu. Mit der nächsten Vorlage, die ebenfalls grünes Licht erhielt, wird die GmbH folgerichtig beauftragt, die öffentliche Ladeinfrastruktur in der Gemeinde weiterzuentwickeln.
Die anderen Vorlagen thematisierten unter anderem die Anpassung der Gas- und Strompreise und einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines neuen Stromanschlusses für das Malchower Stromnetz durch die Stadtwerke Malchow. „Engpässe in der Stromversorgung sind absehbar. In den kommenden Jahren gibt es eine Vielzahl von Vorhaben, die den Strombezug in Malchow signifikant erhöhen könnten. Die Stadtwerke beschäftigen sich deshalb in den letzten drei Jahren intensiv mit Möglichkeiten, einen neuen stärkeren Stromanschluss zu realisieren“, hieß es in der Begründung. Ein Lokalpolitiker gab zu bedenken, dass man nachfragen müsse, ob sich die Unternehmen, die den zu erwartenden höheren Strombedarf verursachen könnten, auch über ihre regulären Verpflichtungen hinaus gemäß ihren Versprechen an der Finanzierung des Netzausbaus beteiligen würden. Er bezog sich konkret auf das Aquakulturunternehmen. Robert Kersting wies darauf hin, dass zunächst die Kosten auf die Nutzer umgelegt würden, dass sich der Strompreis aber durch die stärkere Nutzung der Energie perspektivisch wieder verringern könnte, wovon alle Beteiligten profitieren würden. Die Stadtvertreter stimmten der Vorlage zu.