Kurz nachdem erste Fälle der Geflügelpest bei Wildvögeln in Schleswig-Holstein gemeldet wurden, gibt es nun den ersten Ausbruch dieser hoch ansteckenden Tierseuche bei einem Storch und einer Zwerggans im Heimtiertierpark Greifswald.
Der Storch wurde im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock virologisch untersucht. Dort wurde das aviäre Influenza Virus H5N1 nachgewiesen. Die weiteren Untersuchungen von Proben des Storches und einer Zwerggans im Nationalen Referenzlabor für Geflügelpest am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems ergaben, dass es sich um das hochpathogene aviäre Influenzavirus des Subtyps H5N1 handelt. Ebenso wurde das Virus dort aktuell in Proben von einem auf der Insel Koos aufgefundenen Seeadler nachgewiesen.
Der Heimtiertierpark in Greifswald ist nun zum wiederholten Mal von der Einschleppung der Geflügelpest betroffen, nachdem dort bereits im Frühjahr 2017 diese hoch ansteckende Tierseuche auftrat.
„Die Wissenschaftler des FLI hatten uns gewarnt, dass die Geflügelpest auf dem Vormarsch ist. Nun ist es soweit und wir haben den ersten Nachweis im Land. Ich bitte die Geflügelhalter, jetzt besonders achtsam zu sein und die Biosicherheitsmaßnahmen peinlich genau einzuhalten. Hierzu gehört insbesondere, das zuständige Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt über unklare Krankheits- bzw. Todesfälle bei Geflügel zu informieren und die Tiere schnellstmöglich auf Geflügelpest untersuchen zu lassen. Des Weiteren darf Wildvögeln kein Zugang zu Futter, Einstreu und Gegenständen gewährt und Tiere dürfen nicht mit Oberflächenwasser getränkt werden, zu dem wildlebende Vögel Zugang haben. Es muss unbedingt verhindert werden, dass das Virus in die Nutztierbestände eingetragen wird. Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und ich rate daher den Geflügelhaltern, Bestände, die zur Schlachtung anstehen, schon jetzt zu schlachten. Die Partner der Betriebe und ihre Kunden könnten sich frühzeitig mit Geflügel für die Feiertage eindecken. So lassen sich drohende finanzielle Einbußen abwenden,“ sagte Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.