Fotoausstellung im Malchower Seniorenzentrum Dr. Hans Heydemann
Fotograf Lothar Wölfel zeigt Bilder mit Motiven von Holz und Stein
Im Malchower Seniorenzentrum Dr. Hans Heydemann, sind bis März Schwarz-Weiß-Bilder in einer Galerie von Lothar Wölfel zu sehen. Die Steinkonstruktion eines Hünengrabs. Ein Stapel Birkenholzstämme. Die Felsen des Elbsandsteingebirges in Sachsen. Die Wand eines alten Fachwerkhauses. Das sind nur einige Motive der Fotos von Lothar Wölfel, die die unterschiedlichen Facetten von Holz und Stein zeigen. „Diese beiden Stoffe faszinieren mich. Sie entstammen der Natur und waren dem Menschen in der Geschichte auf verschiedene Weise dienlich“, sagt Lothar Wölfel während der kleinen Vernissage zur Ausstellungseröffnung. So seien zum Beispiel Faustkeile und Speerspitzen aus Stein gefertigt worden und viele Menschen zumindest in unseren Breiten begännen ihr Leben in einer hölzernen Wiege und beschlössen es in einem hölzernen Sarg. Auf seinen 32 Fotos, die mit Passepartouts gerahmt und nach Format geordnet im Foyer des Seniorenzentrums „Dr. Hans Heydemann“ in Malchow hängen, zeigt er vor allem die mannigfaltigen Strukturen der beiden Materialien.
„Damit die Textur der Stoffe besser zur Geltung kommt, habe ich mich für Schwarz-Weiß entschieden. Denn Farben lenken den Betrachter ab“, erläutert der Naturfotograf. Tatsächlich haben die geometrischen Formen der Birkenstämme oder die Komposition der Holzschindeln auf einem Dach so einen ganz besonderen Reiz. Lothar Wölfel wurde 1946 in Thüringen geboren, studierte Biologie an der Universität Greifswald und war lange in der Hansestadt als Biologe tätig. Später arbeitete er bei der Landesumweltbehörde Güstrow. Nun lebt der Hobbyfotograf in Gerdeswalde zwischen Stralsund und Greifwald. Zahlreiche Motive findet er auf seinem naturbelassenen Grundstück dort. „Man muss mit wachen Augen durch die Welt gehen“, meint er.
Die Fotos für die Ausstellung wählte er aus vierzig Jahren seines Schaffens aus. Wölfel hat sie in unserem Land, aber auch in Frankreich, mehreren osteuropäischen Ländern, Italien, den USA, Griechenland und der Türkei aufgenommen. Titel haben die Bilder nicht. „Sie reflektieren aber oft auch die Geschichten von Menschen, die mit ihnen verbunden sind.“ Der Fotograf zeigt dabei auf das hinterste Bild im Korridor des Foyers. Ein alter Mann oder eine alte Frau – genau kann man das nicht sehen – sitzt am Fenster eines Holzhauses, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Die beiden sind gewissermaßen zusammen gealtert. Ausstellungsorganisatorin Ingrid Kass kennt Lothar Wölfel schon lange aus verschiedenen Fotoclubs. In ihrer Rede zur Eröffnung der Ausstellung am 12. Dezember bezeichnet sie ihn augenzwinkernd als „Wiederholungstäter“. Denn Wölfel präsentiert zum fünften Mal seine Werke im Malchower Seniorenzentrum. Bürgermeister René Putzar würdigt die Kunst des Fotografen, genau den richtigen Moment zu erwischen, um ein Motiv zur Geltung kommen zu lassen. Die wirkungsvollen Schwarz-Weiß-Fotos sind noch bis Ende März in Malchow zu erleben.