In vielen Alten- und Pflegeheimen im Land fanden in den letzten Wochen bereits Auffrischungs-Impfungen (Booster-Impfungen) statt. Das ergab eine aktuelle Abfrage des Sozialministeriums. Danach wurden bereits 202 der 253 stationären Einrichtungen durch Hausärzte oder mobile Teams erreicht.
„Das entspricht einer sehr guten Quote von 80 Prozent. Es ist erfreulich, dass wir mit den Booster-Impfungen in den Pflegeeinrichtungen schon sehr weit sind. Die Nach-Impfungen sind die wichtigste Schutzmaßnahme für die Bewohnerinnen und Bewohner in unseren Pflegeheimen“, bewertet Sozialministerin Stefanie Drese die Ergebnisse.
Sozialministerin Drese hatte deshalb bereits Ende August alle Pflegeeinrichtungen in einem Schreiben aufgerufen, sich auf die Auffrischungsimpfungen entweder über die mobilen Impfteams der Landkreise und kreisfreien Städte oder die Hausärzte vorzubereiten und entsprechende Maßnahmen zu treffen. Mit einem weiteren Schreiben am 20. Oktober hat Drese eine Abfrage über den Stand der Booster-Impfungen initiiert und alle stationären Einrichtungen, in denen bisher noch keine Booster-Impfungen stattgefunden haben, angeboten, Termine mit den mobilen Impfteams zu vereinbaren.
Von 51 Einrichtungen fehlt eine Rückmeldung. Das entspricht einer Quote von 20 Prozent. Darunter befinden sich aber auch Einrichtungen, die durch Ausbruchsgeschehen im vergangenen Winter und den dadurch später erfolgten Impfungen noch keine Booster-Impfungen vornehmen können. „Wir werden die Impfmanager der Landkreise und kreisfreien Städte bitten, auf diese 51 Einrichtungen aktiv und gezielt zuzugehen“, verdeutlicht Ministerin Drese. Auch der Hausärzteverband hat seine Unterstützung angeboten und soll nochmals für die Impfungen in den Pflegeeinrichtungen sensibilisiert werden.
Drese: „Wir stellen damit sicher, dass jede Einrichtung bis Mitte November ein Angebot zur Nachimpfung erhält. Damit bringen wir in wenigen Wochen die Auffrischungsimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen Mecklenburg-Vorpommern zum Abschluss.“
Hintergrund:
Mit Zunahme der Inzidenzen in der Gesamtbevölkerung nehmen auch die Corona-Infektionen in den Einrichtungen der Pflege wieder zu. Bei den beiden größeren Ausbrüchen in Bad Doberan und Kühlungsborn haben sich Geimpfte und Ungeimpfte gleichermaßen infiziert. Das Personal zeigt dabei milde verlaufende Erkrankungen, während es bei den Bewohnenden auch zu Hospitalisierungen und Todesfällen kommt. Diese Entwicklung bestätigt die Erkenntnisse von Studien aus Israel und Großbritannien, die zeigen, dass nach acht Monaten zwar noch ein besserer Impfschutz besteht als vor der Impfung. Im Vergleich zur zweiten Impfung ist dieser aber deutlich reduziert (teilweise auf 20 bis 40 Prozent).