30 Jahre Giftnotruf Erfurt
Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Am 01. Januar 1994 gründeten Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das Gemeinsame Giftinformationszentrum (GIZ) als kollektiven Giftnotruf der beteiligten Länder. Angegliedert ist der telefonische Auskunftsdienst an das Helios-Klinikum in Erfurt. Anlässlich der heute dort stattfindenden Jubiläumsveranstaltung überbringt auch Gesundheitsministerin Stefanie Drese ihre Glückwünsche. „Seit drei Jahrzehnten ist das Giftinformationszentrum eine verlässliche Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, ärztliches und auch tierärztliches Fachpersonal, wenn bei einem Vergiftungsverdachtsfall jede einzelne Sekunde zählt. Mehr als 566.000 Anfragen hat das Zentrum in dieser Zeit mit seiner fachkundigen Expertise begleitet – eine beeindruckende Bilanz“, erklärte sie. Insgesamt habe sich die Inanspruchnahme des Giftinformationszentrums damit seit Gründung mehr als verfünffacht, hob Drese hervor:
„Waren es im Gründungsjahr noch rund 5.000 Beratungen, so sind es heute mehr als 28.300 im Jahr.“ Die häufigsten Anrufer sind Laien (45 Prozent), gefolgt von Kliniken (38 Prozent) und dem Rettungsdienst (5 Prozent). Entgegengenommen werden die Anrufe von einem hochqualifizierten Team aus Apothekerinnen und Apothekern, Ärztinnen und Ärzten, die bei einer Vielzahl von Vergiftungsquellen wie Arzneimitteln, Chemikalien oder Naturstoffen wie Pflanzen und Pilzen die Risikoeinschätzung und Behandlung unterstützen. „Darüber hinaus werden die Vergiftungsfälle ausgewertet und nachverfolgt. Entsprechende Warnmeldungen des GIZ tragen damit auch zur Prävention bei“, erklärte Drese. „Für diese wichtige Arbeit, die in allen beteiligten Bundesländern an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr wortwörtlich Leben rettet, danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ausdrücklich“, so die Ministerin. Das Gemeinsame Giftinformationszentrum der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist erreichbar unter 0361 – 730730. Das Gemeinsame Giftinformationszentrum ist ein toxikologischer Auskunftsdienst, der von den Ländern nach Paragraf 16e Chemikaliengesetz zu benennen ist. Für die personelle und sachliche Ausstattung sorgen die Trägerländer und haben hierfür einen Verwaltungsrat eingesetzt. Derzeit hat Thüringen den Vorsitz. Die Personal- und Sachkosten werden jeweils in Abhängigkeit vom Bevölkerungsanteil aufgeteilt.